"Was soll Politik?" - Straßenaktion der ver.di-Jugend in Dessau

Arbeit an der Basis: ver.di-Jugendliche bei „Was soll Politik?“

Sie waren in der Innenstadt von Dessau präsent mit ihren grünen Zetteln, Aufklebern und Planen. Etwa 20 Jugendliche aus dem ver.di-Sommercamp zogen am 13. Juni in die Kaufhäuser, Geschäfte, Kneipen und trafen sich an der Friedensglocke am Dessauer Rathaus. Sie wollen politische Arbeit mit kreativen Aktionen verbinden und mit den Leuten ins Gespräch kommen über die Frage: Was soll Politik? Einige reagieren interessiert, andere antworten nur knapp, wieder andere winken gleich ab. Ältere Passanten sind meist aufgeschlossen und diskussionsfreudig, bei den Jüngeren wird es schon schwerer, sich bemerkbar zu machen.

Für die jungen ver.dianer/innen aus dem Landesbezirk ist das eine gute Schule, wie sie sagen. Auf Leute zugehen und ihnen genau zuhören. Sie haben Schlagworte aus den Gesprächen auf Tafeln notiert und anschließend ausgewertet. In Dessau wünschten sich die Befragten von der Politik: Steuersenkung, Arbeitsplätze, Mindestlohn, Übernahme der Azubis, Kinderarmut und Obdachlosigkeit bekämpfen, sozialer und menschenfreundlicher werden, bessere Kindergärten und Schulen. Enttäuscht zeigten sich viele von Politikern, vor allem aber von Bankern und Managern. Kontrollen und gerechte Umverteilung müssten in die Tat umgesetzt werden.

Die ver.di-Jugendlichen haben mit ihrer Aktion Argumente erprobt, aber auch Anregungen und Aufträge erhalten, die sie anschließend in der Talkrunde mit den Politikern im Sommercamp am Muldestausee wieder auf die Tagesordnung brachten. btr