Was hat's gebracht

Ihre Aktionen wurden Vorbild: Soziale Dienste beim Protest

Über Wochen und Monate hatten Erzieher/innen und Sozialarbeiter/innen für Schlagzeilen gesorgt. Sie beherrschten die Spitzenmeldungen und ihre hartnäckigen Aktionen gelten mittlerweile als Vorbild. Ab 1. November tritt nun ein Tarifergebnis in Kraft, und es gilt, Erreichtes einzuschätzen. In der Waagschale: zunächst ein verbesserter Gesundheitsschutz. Über den bisherigen Arbeitsschutz hinaus gibt es nun eine individuelle Beurteilung der gesundheitlichen Gefährdung. Wenn es um Lärm geht, um das Raumklima oder Ergonomie, sind jetzt die Belastungen aus Sicht des einzelnen Beschäftigten zu berücksichtigen. Hier werden die Betriebs- und Personalräte besonders gefragt sein, Initiativen zu ergreifen.

Weniger überzeugend bis enttäuschend finden viele das Ergebnis beim Entgeltrahmen; sie kritisieren, dass die Aufwertung der Sozial- und Erziehungsdienste nicht in der erforderlichen Weise gelungen ist. Für Kirsten Frank, Sekretärin bei ver.di Hessen, gilt dies in doppelter Hinsicht. Einmal handelt es sich um einen vorwiegend weiblichen Beschäftigungsbereich. Entsprechend niedriger sind die Einkommen im Vergleich zu anderen Branchen und entsprechend groß ist der Aufholbedarf. Zum anderen müssen Sozialarbeiter/innen und Erzieher/innen zunehmend gesellschaftliche Aufgaben wahrnehmen, was sich in einer entsprechenden materiellen und gesellschaftlichen Wertschätzung der Berufe ausdrücken muss. Es ist inakzeptabel, nur dann die Bedeutung frühkindlicher Erziehung und Bildung hervorzuheben, wenn es um die wachsende Verantwortung der sozialen Arbeit geht. Viel Kraft war notwendig, den Beginn einer neuen Bewertung des Berufes zu erreichen! Dicke Bretter müssen weiterhin gebohrt werden. Und die befinden sich vor den Köpfen der kommunalen Arbeitgeber. reb