Warnstreik beim "Echo"

Druckindustrie | Mitte September ist die Nachtschicht bei der Echo Druck und Service GmbH in einen zweitägigen Warnstreik getreten. 130 Beschäftigte stehen vor der Kündigung und wollen eine Abfindungsregelung von zwei Monatslöhnen pro Beschäftigungsjahr sowie eine Finanzierungs- und Beschäftigungsgesellschaft durchsetzen.

Hintergrund ist die Schließung der Druckerei des Darmstädter Echos im kommenden Jahr und die Verlagerung des Druckbetriebes in ein neues Druckzentrum nach Rüsselsheim. Dort soll voraussichtlich nur 30 der betroffenen Beschäftigten eine Weiterbeschäftigung ermöglicht werden. ver.di hat deshalb den Darmstädter-Echo-Verleger mehrfach aufgefordert, deutlich mehr Beschäftigte nach Rüsselsheim zu übernehmen. Die Verhandlungen mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan blieben bisher ohne Ergebnis.

Die Auseinandersetzung um die Schließung der Druckerei in Darmstadt wird von ver.di und einem Darmstädter Solidaritätskomitee bereits seit Mai geführt. Schon im Juli hatte es einen ersten Warnstreik gegeben.


Heißer Herbst

Deutsche Post | Ende September fand in Alsfeld eine Betriebsversammlung für die Beschäftigten der Post AG aus Nord- und Osthessen sowie aus Teilen von Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Thüringen statt. 1500 Zusteller, Fahrer, Schalterkräfte, Verteilkräfte in den Briefzentren und Verwaltungen protestierten gegen die Pläne des Postvorstandes, die Arbeitszeit zu verlängern, in den Entgelttarifvertrag einzugreifen sowie die Zustellung und den Fahrdienst in Fremdfirmen auszugliedern. Dadurch wären fast 3000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze direkt oder indirekt gefährdet. Gefordert wird eine Verlängerung des Schutzes vor Fremdvergabe und die Einhaltung der gültigen Tarifverträge. Im Herbst werden die Verhandlungen fortgesetzt.


Mehr Licht

Kino | Ende August trafen sich hessenweit 20 Kinobeschäftigte im Frankfurter Gewerkschaftshaus: vom Filmvorführer, der seit 25 Jahren Filme zeigt, bis zur studentischen Aushilfskraft. Zwei Themen standen im Mittelpunkt: Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung der Lichtspielhäuser auf die Beschäftigten im allgemeinen und speziell auf die Filmvorführer? Was muss bei der Gründung eines Betriebsrats berücksichtigt werden, welche Rahmenbedingungen müssen gegeben sein, damit ein Erfolg beschieden ist? Dazu gibt es einen E-Mail-Verteiler, in den man aufgenommen wird durch:

cornelia.doerries@connexx-av.de


Hessisches Bündnis

Mindestlohn | Mitte September hatte das hessische Bündnis für einen Mindestlohn eine zweistündige Kundgebung mit rund 300 Teilnehmer/innen in Wiesbaden veranstaltet. Besonders im Bundestagswahlkampf sollten die Politiker/innen eindringlich ermahnt werden, sich für einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn einzusetzen.

Das Bündnis wurde Anfang August gegründet. Ihm gehören an: ver.di-Hessen, Gewerkschaft NGG, DGB Hessen-Thüringen, KDA (Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt), Diakonie in Hessen und Nassau, Landesseniorenvertretung Hessen, AWO und VdK.