Durchbruch in Niedersachsen

GROSS- UND AUSSENHANDEL | Der Durchbruch in der Tarifrunde im Groß- und Außenhandel ist am 12. Oktober gelungen. In Niedersachsen einigten sich ver.di und Arbeitgeber auf Entgelterhöhungen von zwei Prozent (erstes Jahr) und 1,5 Prozent (zweites Jahr). Inzwischen hat die Mehrzahl der Landesbezirke vergleichbare Tarifverträge abgeschlossen. Wichtig war es aus ver.di-Sicht, unzumutbare Bedingungen der Arbeitgeber wie die Verlängerung der Befristung von Arbeitsverhältnissen oder Arbeitszeitverkürzungen ohne Lohnausgleich mit Erfolg abzuwehren. Zur Rückkehr an den Verhandlungstisch hatten sich die Arbeitgeber auch durch die bundesweiten Streikaktionen im Groß- und Außenhandel bewegen lassen.


Tarifpolitische Vernunft

POST | ver.di und die Deutsche Post einigten sich auf den weitgehenden Ausschluss von Fremdvergabe in der Brief- und Paketzustellung bis zum 31. Dezember 2011. "Tarifpolitische Vernunft hat sich durchgesetzt", sagt die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis. "Es gibt keinen Eingriff in laufende Tarifverträge." Die Zahl der Bezirke in der Paketzustellung, in denen eine Fremdvergabe möglich ist, steigt von 880 auf 990, bei Briefen wird es keine Fremdvergabe geben. Auch die anderen ver.di-Forderungen wurden durchgesetzt. So wird das Verbot von Änderungskündigungen in den Rationalisierungsschutz für die 180 000 Beschäftigten aufgenommen, der Ratioschutzvertrag wird wieder in Kraft gesetzt. Regelungen zu Arbeitszeit und Entgelt werden bis 31. 12. 2011 verlängert, die schon ausgehandelte Lohnerhöhung von drei Prozent wird zum 1. Dezember 2009 ausgezahlt.