Als Mitglied des Bundesseniorenausschusses hatte ich mich im letzten Jahr über die Einstellung von Dabei sein geärgert. Jetzt freue ich mich, dass ihr mit dem "Buch" Generationen eine tolle Ergänzung der verdi Publik geschaffen habt. Viel Erfolg bei Eurer Arbeit und mir Spaß beim Blättern in Publik!

Klaus Kox, Mülheim


Brennpunkt "Leichen pflastern ihren Weg", ver.di PUBLIK 4_2010

Der Artikel von Werner Rügemer ist sehr informativ. Er beinhaltet die finanzielle Situation der Kommunen und Aktivitäten von Bürgern.

Aus meiner Sicht wäre eine Fortsetzung, in der die Belastungen der Bürger und deren Folgen belegt werden, notwendig.

Denn nur auf dem Weg der Öffentlichkeit können die Handlungen der Politiker beeinflusst werden.

Werner Kauth, Pulheim-Sinnersdorf

In Gelsenkirchen, in der Stadt mit der höchsten Arbeitslosigkeit im Westen Deutschlands, sieht die Lage grundsätzlich so aus: Die Lage in der Stadt ist prekär. Unter den abgehängten Städten im Landesvergleich NRW ist Gelsenkirchen, nach Auskunft von Sozialdezernentin und Ex-Kämmerin sowie Vorsitzender des Integrationscenters für Arbeit Gelsenkirchen (IAG=ARGE), am Ende deutlich weniger in der Lage, seine Bürger zu versorgen. Es ist zu konstatieren, "dass die Standards der Aufgabenerfüllung in Gelsenkirchen zum Teil weit unter den Vergleichstädten lagen." "Es ist daher festzustellen, dass das Angebot kommunaler Leistungen für die Bürger gegenüber dem Landesdurchschnitt, aber auch im Vergleich mit Kommunen ähnlicher Finanzsituation deutlich geringer ausfällt." (Entwurf des Haushaltssicherungskonzeptes 2010-2013, Drs.09-14/516, Pkt. 4.1, Henriette Reker, S. 9/10) Weiter hier: http://www.ge-hartz4.de/wordpress/?page_id=85

Joachim Sombetzki, GE-Schalke


Kulturbeutel "Über die achte Brücke", ver.di PUBLIK 4_2010

In dem Artikel sehe ich ein Paradebeispiel für absolute Vorurteile gegenüber der ehemaligen DDR bzw.permanentes Nichtwissen.Dies findet seinen Ausdruck schon im zweiten Satz. In der DDR gab es wohl Bananen, aber nicht jeden Tag. Der Trabi war nicht aus Pappe, sondern aus Plaste. Der Geheimdienst war nicht schlecht angezogen, im Gegenteil. Was das Weltniveau der Rockmusik anbetrifft, muss ich dem Autor Recht geben, aber nicht zu DDR-Zeiten. Wo ist denn die Musik erschienen, nur in der DDR und in der BRD, sowie einigen osteuropäischen Staaten.

Renate Napp, Alsdorf


Thema "Rente mit 67" in ver.di PUBLIK

Ich muss endlich mal meinem Frust Luft machen. Seit Jahren wettert ihr gegen die Rente mit 67 und dadurch fühle ich mich diskriminiert. Ich bin 1953 geboren und mit 15 Jahren in die Lehre eingetreten, hätte somit bei Rentenbeginn mit 65 Jahren eine Arbeitsleistung von 50 Jahren, mittlerweile allerdings noch 7 Monate dazu. Alle, die heute mit 17 oder 18 Jahren in das Berufsleben eintreten, könnten diese von uns älteren Semestern erbrachte Beitragszeit bei Rentenbeginn mit 65 Jahren doch gar nicht aufbringen. Warum steht ihr als Gewerkschaft so vehement gegen eine Gleichbehandlung? Ich unterstütze euch gerne durch meine Mitgliedschaft, aber verstehe nicht, warum die jüngeren Generationen nicht auch ihre Jahre beitragen sollen. Wäre dieses Unwort "Rente mit 67" nicht erschaffen, sondern von vornherein darüber gesprochen worden, dass die Gleichbehandlung der Generationen ein 50-jähriges Berufsleben notwendig macht, wäre der fließende Übergang in die Rente mit 65, 66 oder 67 Jahren für jeden verständlich zu vermitteln gewesen. Auch denjenigen, die mit 14 in die Lehre gegangen sind.

Wolfgang Bentlage, per E-Mail


Grundsatzerklärung "Was unser Handeln leitet", ver.di PUBLIK 4_2010

Ich hatte mich gerade gefreut, als ich auf der letzten Seite angekommen war: "Grundsatzerklärung", "Was unser Handeln leitet", "Unser Selbstverständnis", "Unsere Werte" ... ver.di scheint tatsächlich ohne das Wort "Leitbild" auszukommen! Und dann ... Scheiße! "Unsere Leitbilder" - auch noch in der Mehrzahl!

Adorno ist zu früh gestorben, um wenigstens allen fortschrittlichen Menschen die Verwendung dieses Wortes auszutreiben. Alle wollen ein Leitbild haben, die Stadtverwaltung ebenso wie das Altersheim, ver.di sogar gleich mehrere. Das Leitbild, das die Deutschen so gerne haben, ist nichts anderes als der Ersatz für den Führer; mathematisch gesehen:

Aber schön unpersönlich. Ein Vorgänger des Leitbildes, das Vorbild, konnte noch eine konkrete Person sein, leider aber gerade deswegen auch Hitler. Immerhin, mit dem Leitbild hat man jeden Personenkult ausgeschlossen. Beim Leitbild handelt es sich um ein Wort, "dem die Unmöglichkeit dessen einbeschrieben ist, was es meint", um eine Idee, deren Verwirklichung daran scheitert, dass es sich dabei letztlich um das Weltbild von Welt und Bild handelt.

Eine moderne Redewendung, die Adorno nicht mehr kennenlernen musste, ist: "Wir sind gut aufgestellt." Man verwendet sie quer durch die gesamte Parteienlandschaft und auch außerhalb. Sie erinnert ans Schachspiel und an die im konservativen Lager vor einigen Jahren und wahrscheinlich auch heute noch praktizierten "Familienaufstellungen". Außerdem klingt's militärisch. (Die Kunst der Aufstellung ist die Taktik.) Dass die Aufstellung sich durch den Verlust von Bauern und Figuren, bzw. Familienmitgliedern bzw. Soldaten sehr schnell verändern kann, wird von den Verkündern der guten Aufstellung meist nicht antizipiert. Sollte jemand von ver.di mit dem Gedanken spielen, diese Redewendung zu verwenden: Bitte nicht! Selbst wenn ver.di optimal aufgestellt ist.

Wolfgang Passmann, per E-Mail

ver.di hat also am 18.März 2010 eine Grundsatzerklärung der Gewerkschaft verabschiedet. Hört sich sehr gut an und liest sich auch gut. Doch warum kann ich zum Thema Bildung nur den Kopf schütteln?

Hier in Niedersachsen gibt es ein Volksbegehren für gute Schulen. Ich frage mich, passt der Grundsatz denn auch wirklich? Alle haben das Recht auf gute Arbeit und gute Bildung, heißt es. Alle brauchen gleiche Bildungschancen, niemand darf benachteiligt werden. Warum habe ich in diesem Zusammenhang noch nichts davon gehört, dass sich ver.di auch für die nachfolgende Generation stark macht, indem sie ihre Mitglieder in Niedersachsen auf das Volksbegehren hinweist und auch unterstützt?

Anita Detje, per E-Mail


Thema "1. Mai", ver.di PUBLIK 4_2010

In Hamburg gibt es eine Beilage in der ver.di PUBLIK, trotzdem gibt es nichts, was auf eine 1.Mai-Veranstaltung hinweist. Kann es sein, dass in diesem Jahr die Gewerkschaft auf eine Demo verzichtet? Wundert euch nicht, wenn jedes Jahr weniger Leute kommen. Es könnte der Gedanke aufkommen, der Tag sei lästig.

Anke Stegemann und Rolf Jertschat, per E-Mail

In der PUBLIK von ver.di kein Aufruf zu den Maidemonstrationen. In den Gemeinden und Städten im Kreis Pinneberg kein Plakat, wo die Maikundgebung der Gewerkschaft stattfindet. Gewerkschaftskollegen, Arbeitslose, Hartz-IV-Empfänger und nicht organisierte lohnabhängig Beschäftigte, beteiligt euch weiter (nicht) an den Maidemonstrationen. Was Frauen und Männer im 19.und 20. Jahrhundert unter großen Opfern erkämpften, lasst ihr euch wieder kampflos nehmen.

Helmut Hill, 80 Jahre, Pinneberg

Ganz so schlimm war es dann doch nicht: Auf der Seite 10 der letzten Ausgabe der ver.di PUBLIK haben wir auf alle jene Kundgebungen am 1. Mai hingewiesen, auf denen Mitglieder des ver.di-Bundesvorstandes gesprochen haben. Und die Mai-Veranstaltung in Hamburg war bereits in der März-Ausgabe angekündigt worden. Aber Ihr habt Recht, das reicht nicht. Im nächsten Jahr werden wir das anders machen. Habt Dank für Eure Kritik!

Maria Kniesburges, Chefredakteurin ver.di PUBLIK


Thema Werbung in ver.di PUBLIK

Es ist nicht das erste Mal, dass mich eine Azeige in meiner Gewerkschaftszeitung stutzig macht. Auch in der April-Ausgabe auf Seite 5 war wieder so ein Reiseanbieter-Inserat: Istanbul - Kulturhautpstadt 2010. Eine fünftägige Flugreise für sage und schreibe 199 Euro im 3-Sterne-Hotel inkl. Flüge ab Deutschland.

Sapperlot, wenn das mal kein Schnäppchen ist!

Selbst wenn ich davon ausgehe, dass die drei zusätzlich noch inklusiven Ganztagsausflüge Kaffeefahrten sind, die mit Teppichverkäufen o.ä. in der Kalkulation des Ultrabilligangebots eine erhebliche Rolle spielen: Es wird doch wohl niemand behaupten, dass dieser Orientknüller für deutsche Gewerkschaftsmitglieder ohne Ausbeutung möglich wäre, Ausbeutung von Menschen in der Türkei, vielleicht auch in Deutschland.

Es passt mir nicht, so etwas fortgesetzt in meiner Gewerkschaftszeitung mit ansehen zu müssen. Ein einziges solches Inserat lässt in meinen Augen sämtliche hehren Beiträge zum Thema Solidarität hohl erscheinen. Das darf sich eine Redaktion nicht gefallen lassen. Wie heißt es in der ver.di-Grundsatzerklärung ein paar Seiten weiter? "Wir wollen eine gerechte Weltordnung, in der alle Menschen gute Arbeit, Bildung und menschenwürdige Lebensbedingungen verwirklichen können."

Ulrich Gehring, Frankfurt/M.


Heldin der Arbeit, ver.di PUBLIK 3_2010

Es ist mir ein Bedürfnis, der Korrektorin Eva Brillke und der Redaktion zu danken, dass durch Evas Einsatz, aber auch die Einsicht der Redaktion, ver.di PUBLIK eine Zeitung ist, wegen der man sich nicht schämen muss, weil unsere schöne deutsche Sprache nicht wie in anderen Print-Medien verunstaltet wird.

Monika-Ursula Krause, Bennewitz


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