Auf der Stelle alles verdorben

Wenn das so weitergeht, und das steht zu befürchten, bekommt das Verbraucherschutzministerium in dieser Rubrik seinen festen Platz. Nachdem wir es gerade erst mit dem Klebeschinken im Gefolge von Gammelfleisch und Analogkäse zu tun hatten, jetzt dieses: Dioxin im Bio-Ei. Macht ja nichts, das schmeckt doch keiner. Im Bundesverbraucherschutzministerium ließ man sich jedenfalls erstmal zwei Wochen lang Zeit, bis die erste Warnung rausging. "Akute gesundheitliche Beeinträchtigungen" seien nämlich nicht zu erwarten. Akut? Soll wohl heißen, auf der Stelle fällt niemand tot um. Das Gift, was Dioxin ja ist, reichert sich nämlich erst nach und nach im Körper an. Ähnlich ist es mit Amflora, der Genkartoffel mit dem duftigen Namen. Auch sie wird all die Wohltaten, mit der sie uns schmackhaft gemacht werden soll, erst mit der Zeit entfalten, dann aber vermutlich nachhaltig, wie man das ja heutzutage nennt. Die kapitalistische Produktionsweise kann einem aber auch wirklich alles verderben.

Maria Kniesburges