Wie in der letzten PUBLIK berichtet, hat ver.di erstmals eine eigene Liste mit zehn Kandidatinnen und Kandidaten für die Betriebsratswahl im Kaufhaus Breuninger eingereicht. Eine Selbstverständlichkeit, die sowohl die Geschäftsleitung als auch den bestehenden Betriebsrat nervös gemacht hat. Denn sie haben sich zu unerlaubter Wahlwerbung hinreißen lassen. Dazu muss man wissen: Der langjährige Betriebsratsvorsitzende ist im Hauptberuf Pressesprecher und Leitender Angestellter. Seit Jahrzehnten vermengt er diese unterschiedlichen Funktionen zu Lasten der Beschäftigten und zu Gunsten der Geschäftsleitung. Nunmehr konnte der BR-Vorsitzende Bohnenstengel im Namen des Betriebsrats alle Mitarbeiter/innen auf Kosten des Arbeitgebers anschreiben und die Kandidaten der ver.di-Liste als "von Gewerkschaftsfunktionären fremdgesteuerte Liste" denunzieren. Gleichzeitig wurde den Beschäftigten suggeriert, dass die Insolvenz von Quelle und Karstadt von gewerkschaftsnahen Betriebsräten mit herbeigeführt worden sei. Eine Unterstellung, die bisher nicht einmal die Hardliner auf der Arbeitgeberseite geäußert haben. Dass Bohnenstengel in dem Brief gleichzeitig zur Wahl seiner eigenen Liste aufgerufen hat, zeigt, wie im jetzigen Betriebsrat Interessenlagen einfach vermengt werden. Gleichzeitig wurden alle Beschäftigten zu verpflichtenden Mitarbeiterfrühstücken eingeladen, die nichts anderes als verkappte Wahlveranstaltungen zu Gunsten der arbeitgeberorientierten Betriebskandidaten waren. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Beschäftigten sich von dieser unerlaubten Wahlwerbung nicht beeinflussen lassen. Die Kandidat/innen der ver.di-Liste sind unverändert entschlossen, eine Veränderung bei Breuninger herbeizuführen. red