BERLIN | Mit einer Beteiligung von 86 Prozent haben die Beschäftigten in der Steglitzer Schloßstraße ihre drei Arbeitnehmervertreterinnen gewählt. Dringlich sind Betriebsratswahlen nun auch in den übrigen schon selbstständigen Reichelt-Läden. Denn der Betriebsrat der aus 56 Märkten bestehenden Kette hat für diese Geschäfte nur noch für wenige Monate ein Übergangsmandat. "Ein Anfang ist mit der Wahl in der Schloßstraße gemacht", sagt der Betriebsratsvorsitzende der Ladenkette, Andreas Nowak. "Ich hoffe, dass andere Kolleginnen und Kollegen sich durch dieses Beispiel ermuntert fühlen, nun auch Betriebsräte zu wählen."

Beschwatzt

Das Berliner Traditionsunternehmen Otto Reichelt gehört seit einigen Jahren der Edeka-Regionalgesellschaft Minden-Hannover, die 2009 mit dem Verkauf einzelner Filialen begonnen hat. In der Regel werden die Geschäfte von den bisherigen Filialleiter/innen übernommen, wobei die Immobilie bzw. der Mietvertrag in den Händen von Edeka bleibt. Bisher sind 13 Filialen herausgelöst worden; für sechs weitere ist dieser Schritt noch in diesem Jahr geplant. Auch im Reichelt-Markt am Platz der Vereinten Nationen in Berlin-Friedrichshain rücken Betriebsratswahlen in greifbare Nähe. Ganz und gar nicht sinnvoll sei hingegen, sagt Andreas Nowak, sich vom Arbeitgeber Betriebsratswahlen im Tausch gegen die Einrichtung eines rechtlosen Gremiums aus Vertrauensleuten abschwatzen zu lassen. So erst einmal geschehen in der Reichelt-Filiale in der Ollenhauerstraße in Berlin-Reinickendorf. Gudrun Giese