Wyclef Jean: If I Were President – My Haitian Experience | Agit-Prop war ja gut und schön. Aber tanzen konnte man dazu nicht. Jetzt schon. Zu verdanken haben wir das Wyclef Jeans an Formalien gescheitertem Versuch, Präsident in seiner Heimat Haiti zu werden. In den fünf Songs der EP, einem Vorgeschmack auf das gleichnamige, bereits mehrfach verschobene, jetzt endlich für den kommenden Februar angekündigte Album, beschreibt der seit 32 Jahren in den USA lebende Kopf der Fugees haarklein die Geschichte seiner Emigration, die Probleme Haitis und sein politisches Programm. Außerdem enthüllt er Todesdrohungen gegen ihn, schildert seine Gefühle am Wahltag und die Auswirkungen des großen Erdbebens. Während Wyclef Englisch und Kreolisch singt, tuckern die Beats und dängeln die Steeldrums, verschmelzen karibische Klänge symbiotisch mit Soul und HipHop. So prima klang Politik noch nie. to

CD, COLUMBIA/SONY


Norah Jones: ... Featuring | Darauf könnten Norah-Jones-Fans gewartet haben, denn wer will sich schon anderthalb Dutzend CDs ins Regal stellen, wenn jetzt 18 Jones-Songs auf nur einer CD zu haben sind? Die Vielzahl der musikalischen Verbindungen, die der Shooting Star des Jahres 2002 eingegangen ist, macht die Sache nicht gerade übersichtlich. Kein neues Album also, sondern eine Compilation mit Kooperationen und Gastauftritten in einem Zeitraum von immerhin zehn Jahren. Der fällt angesichts solch verschiedener Auftraggeber wie den Foo Fighters, Country-Ikone Willie Nelson, Rapper Q-Tip, der Soul-Legende Ray Charles oder dem Jazz-Pianisten Herbie Hancock geradezu multistilistisch aus. Blues, Bossa Nova, Swing, Folk, Hip Hop – alles dabei. Aber mit einem durchgängigen roten Faden, nämlich dem der großartigen Stimme einer der erfolgreichsten Sängerinnen der letzten Dekade. rix

BLUE NOTE/EMI