Ausgabe 03/2011
Anständig anziehen
H&M ist einer der profitabelsten Handelskonzerne der Welt. Gewinne von über eine Milliarde Euro waren in den letzten Jahren die Regel. Die Beschäftigten trugen mit ihrer Arbeitsleistung zu den gewaltigen Umsatzzuwächsen und den riesigen Gewinnen bei. Doch sie werden weder am Umsatz noch am Gewinn beteiligt. Vielmehr arbeitet H&M mit einem System möglichst niedriger Lohnkosten. Deshalb fordert ver.di eine Umsatzbeteiligung von zwei Prozent für alle Mitarbeiter/innen. H&M befristet nahezu alle Arbeitsverträge, die neu abgeschlossen werden. ver.di fordert: Unbefristete Arbeitsverträge, damit die Mitarbeiter/innen nicht in existenzieller Unsicherheit arbeiten müssen.
Mehr Vollzeit
Das Bekleidungsunternehmen beschäftigt in der Regel mehr als 70 Prozent der Mitarbeiter/innen in Teilzeit oder sogar in besonders flexibler Teilzeit als sogenannte Stundenlöhner. Davon können viele Beschäftigte nicht leben und wollen daher eine Erhöhung ihrer Stundenzahlen. ver.di fordert deshalb: Mehr Vollzeitarbeitsplätze.
Wer kennt das nicht? Der Stress steigt, weil stets zu wenig Mitarbeiter/innen auf den Etagen arbeiten. ver.di fordert verbindliche Stellenbesetzungspläne für die Abteilung.
Die Klimaanlagen bei H&M sind überwiegend Luftumwälzungsanlagen. Also große gesundheitsgefährdende Bazillenschleudern. ver.di fordert bessere Arbeitsbedingungen und mehr Gesundheitsschutz.
Um diese Forderungen geht es in den elf H&M-Filialen des ver.di-Bezirks Stuttgart. Die Kampagne mit dem Slogan: "Wir tragen zum Erfolg bei" hat im August letzten Jahres begonnen. Die meisten Kolleg/innen unterstützten mit ihrer Unterschrift in einem offenen Brief an das Area-Management diese Forderungen. Am 20. Oktober 2010 gab es in vielen Filialen gleichzeitig Betriebsversammlungen, um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen. In einer Filiale gelang es, zehn Arbeitsverträge zu entfristen. Am 16. Dezember letzten Jahres gab es eine T-Shirt-Aktion in neun Filialen, die von den Kolleg/innen und den Kunden positiv aufgenommen wurde. Diese Aktion wurde im Februar noch einmal wiederholt.
Seite auf Facebook
Wenn in der kommenden Tarifrunde gestreikt wird, können die Kolleginnen und Kollegen den Erfolg der Kampagne weiter stärken. Viele Aktionen sind bereits geplant. Die Kolleginnen und Kollegen erwarten, dass sich viele H&M-Filialen im ganzen Bundesgebiet beteiligen.
Sie haben eine Facebookseite eingerichtet: HM-MitarbeiterInnen-Wir-tragen-zum-Erfolg-bei. Tragt euch ein und diskutiert mit.