Ausgabe 05/2011
Kurznachrichten
Geschafft
HESSEN | Für die rund 50.000 Tarifbeschäftigten der hessischen Landesverwaltung wurde Anfang April ein Tarifergebnis erzielt. Danach erhalten die Beschäftigten 2011 eine Einmalzahlung von 360 Euro und ab dem 1. April 2011 eine lineare Einkommenssteigerung von 1,5 Prozent. 2012 steigt das Einkommen mit Wirkung zum 1. März um weitere 2,6 Prozent. Die Auszubildenden erhalten ab April 2011 ebenfalls 1,5 Prozent mehr und eine Einmalzahlung von 120 Euro. 2012 steigen die Ausbildungsentgelte um 2,6 Prozent. Für die Beschäftigten bei der hessischen Straßen- und Verkehrsverwaltung ist eine Erhöhung der bisher gezahlten Zulagen um jeweils 25 Euro vorgesehen. So sollen die besonderen Gefährdungen dieser Tätigkeiten bei fließendem Verkehr honoriert werden. Für Auszubildende wird es künftig eine gestaffelte Regelung zur Übernahme nach erfolgreichem Bestehen der Abschlussprüfung geben. Mit dem Gesamtvolumen dieses Abschlusses wurde laut ver.di ein Reallohnverlust vermieden und der Anschluss an die Tarifentwicklung anderer Bundesländer erreicht.
Das Lachen vergangen
BERLIN | Durch die Schließung der Krankenkasse City BKK, die sich einen gewissen "Smile"-Effekt auf die Fahnen geschrieben hat, ist nicht nur den Versicherten das Lachen vergangen. Die Beschäftigten der Betriebskrankenkasse machen sich Sorgen um ihre Arbeitsplätze. ver.di fordert deshalb anlässlich der Schließung zum 1. Juli 2011, den rund 430 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern an den Standorten Berlin, Hamburg und Stuttgart Angebote für Arbeitsplätze in anderen Krankenkassen zu machen, so Bundesvorstandsmitglied Isolde Kunkel-Weber. Die gesetzlich Versicherten könnten problemlos in andere Kassen wechseln, die Zukunft der Beschäftigten sei jedoch noch unklar. "Die Schließung der Citiy BKK darf nicht zur Hängepartie für die Beschäftigten werden", sagte Kunkel-Weber. Die Entscheidung des Bundesversicherungsamts, BVA, die City BKK zu schließen, sei eine Folge falscher Weichenstellung in der Gesundheitspolitik der Bundesregierung. Der Gesundheitsfonds trage Krankenkassen mit speziellen Problemen keinerlei Rechnung. Der Wettbewerb zwischen den Krankenkassen würde auf diese Weise willkürlich verschärft. Dies führe zu Verunsicherung und Arbeitsplatzverlust. Das BVA hatte die Schließung Anfang Mai beschlossen.
Nicht nur schwarze Schafe
HAMBURG | Wir können auch anders, haben sich die Kolleg/innen des Fachbereichs Handel gesagt, als sie im August vergangenen Jahres die Kampagne "Handel(n) ausgezeichnet" starteten. Nicht immer nur die schwarzen Schafe an den Pranger stellen, auch mal positive Ansätze würdigen, das war die Devise. Jetzt durften zum ersten Mal Geschäftsführer und leitende Angestellte großer Handelshäuser den von der Kampagne gestifteten Preis öffentlich entgegennehmen. Der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske war in die Hamburger City gekommen, um die Auszeichnungen persönlich zu überreichen. Neben Real gehören Max Bahr, Toom, Rewe, Penny, BonPrix, die Buchhandlung Thalia, Karstadt und Kaufhof zu den Preisträgern. Was sie vom Rest der Handelsunternehmen unterscheidet? Sie erfüllen die von ver.di aufgestellten Mindestkriterien: Tarifgehälter, Eingruppierung entsprechend dem Tarifvertrag, Mehrarbeits-, Spät- und Nachtzuschläge nach Tarif, das Unternehmen muss ausbilden und einen Betriebsrat haben.