Würdigung

THEATER | Für die rund 1000 Beschäftigten der drei hessischen Staatstheater in Wiesbaden, Darmstadt und Kassel gelten ab September 2011 einheitliche Regelungen in Bezug auf die Zahlung einer Theaterbetriebszulage, die Gewährung eines Zusatzurlaubs im Umfang von vier Kalendertagen pro Jahr sowie einen Ausgleich für das Arbeiten an gesetzlichen Feiertagen, die auf einen Wochentag fallen. Auf diese Weise sollen die Besonderheiten des Dienstes in Theatern, der durch unregelmäßige Arbeitszeiten, Nachtdienste sowie Arbeitsleistungen an Sonn- und Feiertagen gekennzeichnet ist, gewürdigt werden.


Eiertanz

EINZELHANDEL | Auch in der dritten Verhandlungsrunde für den hessischen Einzelhandel Ende April ging es um spürbare Gehalts- und Lohnerhöhungen, eine Beschränkung von Leiharbeit und die Bezahlung nach dem Prinzip "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit". Nach Aussagen des hessischen ver.di-Fachbereichsleiters Bernhard Schiederich versuchten die Arbeitgeber, auf alle möglichen und unmöglichen Themen auszuweichen. "Deshalb haben wir diesen Tanz schnellstmöglich abgebrochen. Jetzt müssen betriebliche Aktionen für eine verbesserte Verhandlungsbereitschaft sorgen." ver.di fordert für die Beschäftigten eine Steigerung der Gehälter und Löhne, "die sich sehen lassen kann und auch wirklich zu einer Erhöhung der Realeinkommen führt". Die aktuelle Inflationsrate beziffert Schiederich auf 2,4 Prozent.


Vorzeigbar

PRIVATE ENERGIEWIRTSCHAFT | Mitte April erzielte ver.di ein Tarifergebnis, das der Verhandlungsführer für die Energiewirtschaft, Frank Haindl, als "überaus vorzeigbar" bezeichnete. Die Tarifeinigung sieht vor, die Entgelte und Ausbildungsvergütungen für die rund 5000 Beschäftigten um zunächst 3,25 Prozent ab 1. April bis zum 30. April 2012 zu erhöhen. Die zweite Stufe der Tariferhöhung beinhaltet weitere 2,1 Prozent ab Mai 2012. Jüngere Beschäftigte werden nach erfolgreich abgeschlossener Berufsausbildung direkt in die Einstiegsstufe 2 eingestuft, das bedeutet faktisch weitere 2,5 Prozent Entgeltzuwachs. Auszubildende werden nach erfolgreich abgelegter Prüfung auch weiterhin mindestens für die Dauer von zwölf Monaten übernommen.


Geschafft

LANDESVERWALTUNG | Für die rund 50.000 Tarifbeschäftigten der hessischen Landesverwaltung wurde Anfang April ein Tarifergebnis erzielt. Danach erhalten die Beschäftigten 2011 eine Einmalzahlung von 360 Euro und ab dem 1. April 2011 eine lineare Einkommenssteigerung von 1,5 Prozent. 2012 steigt das Einkommen mit Wirkung zum 1. März um weitere 2,6 Prozent. Die Auszubildenden erhalten ab April 2011 ebenfalls 1,5 Prozent mehr und eine Einmalzahlung von 120 Euro. 2012 steigen die Ausbildungsentgelte um 2,6 Prozent. Für die Beschäftigten bei der hessischen Straßen- und Verkehrsverwaltung ist eine Erhöhung der bisher gezahlten Zulagen um jeweils 25 Euro vorgesehen. So sollen die besonderen Gefährdungen dieser Tätigkeiten bei fließendem Verkehr honoriert werden. Für Auszubildende wird es künftig eine gestaffelte Regelung zur Übernahme nach erfolgreichem Bestehen der Abschlussprüfung geben. Mit dem Gesamtvolumen dieses Abschlusses wurde laut ver.di ein Reallohnverlust vermieden und der Anschluss an die Tarifentwicklung anderer Bundesländer erreicht.