Ausgabe 12/2011
Die nächsten Milliarden wollen wir für uns
Höhere Löhne und Gehälter - dafür lohnt es sich zu streiken, auch 2012
Bei der Post, Logistik, Telekom, den Banken, der AOK und im öffentlichen Dienst (Kommunen, Bund) stehen 2012 Tarifauseinandersetzungen an. Und wir werden um deutliche Lohn- und Gehaltserhöhungen kämpfen. Das ist dringend nötig, denn wir leben in Deutschland nicht über, sondern unter unseren Verhältnissen. Die Löhne sind hierzulande eindeutig zu niedrig. Nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sind die Einkommen deutlich geschrumpft: "Demnach ist das monatliche Realeinkommen eines mittleren Angestellten zwischen 2008 und 2010 um 1,5 Prozent gesunken, seit 2005 um sieben Prozent" (Stuttgarter Zeitung vom 7. 11. 2011).
Gute Arbeit, gutes Geld
Das bedeutet einen deutlichen Kaufkraftverlust. "Nach den DIW-Berechnungen lag das durchschnittliche reale Bruttoeinkommen - unter Einbeziehung der Inflation - 2005 bei 2087 Euro. Fünf Jahre später habe es noch 1941 Euro erreicht" (Stuttgarter Zeitung). Dabei trifft der Lohndruck auch Akademiker. Gesunken sind laut DIW seit 2005 auch die Stundenlöhne von Hochschulabsolventen. Obwohl die Gesellschaft insgesamt reicher geworden ist, geht es den meisten Beschäftigten schlechter als vor sechs Jahren. Gleichzeitig sind die hohen Vermögen und die Gewinne gewaltig gestiegen.
Deshalb wollen wir in Stuttgart für deutliche Lohn- und Gehaltserhöhungen mobilisieren. Bei den Banken läuft die Forderungsdiskussion, und im öffentlichen Dienst wurde die Kampagne "AKTIV FÜR MEHR GELD" gestartet. Die Forderungen sind plakativ und klar:
- Aufschwung für unsere Löhne!
- Die nächsten Milliarden für uns!
- Gute Leute, gute Arbeit, gutes Geld!
Gute Tariferhöhungen fallen nicht vom Himmel. Für mehr Geld werden wir kämpfen müssen.