Groß war die Freude bei den Tarifkommissionsmitgliedern der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB AG) am 3. November 2011: Erhöhung der Sonderzahlungen auf 100 Prozent durchgesetzt, 30 Tage Urlaub für alle, auch für die Auszubildenden, und der Einstig in eine Vorteilsregelung für Gewerkschaftsmitglieder sind gelungen und vieles mehr. Eigenständige Tarifverhandlungen können ab 31. Oktober 2014 geführt werden.

Möglich wurde dies insbesondere in Stuttgart durch eine neue Streikstrategie. Um nicht die Fahrgäste zu sehr zu belasten, streikte der Fahrdienst über mehrere Wochen verteilt 4,5 Tage. Dafür streikten die Werkstätten am Stück eine Woche. Hinzu kamen mit etwa 16 Tagen der Kundenservice, die Kundencenter, der Abo-Bereich und alle Prüfer/innen und Kombi-Fahrer. Denn das sind die Bereiche, die für die Einnahmeseite der SSB AG wichtig sind. So konnte gezielt Druck auf den Kommunalen Arbeitgeberverband ausgeübt werden.Und auch bei diesem Streik zeigte sich, wie wichtig gemeinsame Streikversammlungen sind. Die Kolleg/innen konnten ihre Kritik und Anregungen direkt einbringen und den Streik zu ihrer Sache machen.

Alle, die aktiv am Streik teilgenommen haben, sind stolz auf das Erreichte. Jetzt muss das Ergebnis noch in seinem Umfang bekannt gemacht werden. Bei Redaktionsschluss lief noch die Urabstimmung. Ursula Schorlepp