Alle drei Monate Warnung in Ampelfarben

Rezession | Mit einem neu entwickelten Frühwarnsystem will das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung die wirtschaftliche Entwicklung besser im Blick behalten. Hierzu wertet das IMK zahlreiche auf die Zukunft gerichtete Daten aus der Wirtschaft, Finanzwirtschaft sowie Stimmungswerte aus Befragungen aus. Dazu zählen unter anderem Auftragseingänge und die Zahl der offenen Stellen. Anhand der Auswertung erstellt das IMK jeweils eine Prognose für die drei kommenden Monate. In Ampelfarben zeigt sie die jeweilige Rezessionswahrscheinlichkeit. Die Überprüfung dieser neuen Berechnung habe gezeigt, so die IMK-Wissenschaftler/innen, dass sie jetzt Rezessionen früher erkennen können.

www.boeckler.de/imk


Hilfe zur Selbstständigkeit führt aus der Arbeitslosigkeit

Gründungszuschuss | 80 Prozent der Arbeitslosen, die sich mit einem Gründungszuschuss selbstständig gemacht haben, sind auch 18 Monate nach der Gründung noch selbstständig tätig. Weitere zehn Prozent arbeiten sozialversicherungspflichtig. Das hat eine Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung ergeben. Das Armutsrisiko liege in etwa so hoch wie bei der restlichen Bevölkerung. Allerdings hätten 15 Prozent der Geförderten angegeben, dass sie über keine Altersvorsorge verfügen. Mittlerweile hat die Bundregierung den Rechtsanspruch auf den Gründungszuschuss in eine Ermessensleistung umgewandelt.

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Hohe Hürden senken, um Tarifsystem zu stabilisieren

Allgemeinverbindlichkeit | Nur rund 60 Prozent der Beschäftigten werden in Deutschland nach Tarif bezahlt. Die Tarifbindung ist seit Ende der 1990er Jahre um 15 Prozentpunkte gesunken. Dabei seien mehr allgemeinverbindliche Tarifverträge ein wichtiger Ansatz, um das Tarifsystem in Deutschland zu stabilisieren, sagen Reinhard Bispinck und Thorsten Schulten vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung. Sie sprachen sich für neue gesetzliche Regelungen aus, die die bislang hohen Hürden für Allgemeinverbindlichkeitserklärungen senken. Das würde dazu beitragen, die Funktionsfähigkeit der Tarifautonomie sicherzustellen. Derzeit liegen drei Gesetzentwürfe der Grünen, der Linken und der SPD dazu vor.


Unverändert wenig Frauen an den Unternehmensspitzen

Aufsichtsräte | Der Frauenanteil in den Aufsichtsräten und Vorständen deutscher Unternehmen hat sich auch 2011 kaum verändert. Nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung liegt ihr Anteil in den Vorständen der 200 größten Unternehmen in Deutschlands unverändert bei drei Prozent. In den Aufsichtsräten ist er leicht von 10,6 auf 11,9 Prozent gestiegen.

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