Niedersachen/Bremen | Mit Warnstreiks und aktiven Pausen haben die Beschäftigten der Paracelsus Kliniken in Niedersachsen und Bremen auf die "Trippelschritte" und "Hinhaltetaktik" der Arbeitgeber bei den Tarifverhandlungen reagiert. ver.di hatte nach Jahren ohne Erhöhung der Gehälter 125 Euro mehr im Monat gefordert. Dies entspricht einer Erhöhung je nach Entgeltgruppe von 3,3 bis 9 Prozent. Im Forderungskatalog auch enthalten: 15 Prozent mehr für Nachtdienste, Nachtdienstzuschläge auch für Bereitschaftsdienste und zwei Tage Zusatzurlaub für Nachtarbeit. Nach drei zähen Verhandlungsrunden sind die Arbeitgeberangebote mit einer Entgelterhöhung um nur 1,1 Prozent oder einem Mindeststundenlohn von 8,50 Euro immer noch weit von den Forderungen entfernt. Andere Klinikkonzerne vereinbarten bereits Lohnerhöhungen zwischen 3,5 und 5 Prozent. Die Paracelsus-Beschäftigten hingegen hatten dem angeschlagenen Konzern in der Vergangenheit geholfen, finanziell wieder sicherer dazustehen. Ende April wird weiter verhandelt.


Bewegung bei den Wicker-Kliniken

Hessen | Nach zahlreichen Warnstreiks ist in einer der Wicker-Kliniken Ende März die Aufnahme von Tarifverhandlungen vereinbart worden. In der Neurologischen Klinik Westend wird zwischen ver.di und der Arbeitgeberin ab Mai über einen Tarifvertrag für die fast 400 Beschäftigten verhandelt. "Dies ist ein wichtiges Signal für die Beschäftigten. Wir begrüßen ausdrücklich diesen Schritt der Geschäftsführung", erklärte Fabian Rehm, ver.di-Verhandlungsführer für den Bereich der Wicker-Kliniken. "Die monatelange Auseinandersetzung zeigt endlich Erfolg."


Santander-Beschäftigte versammeln sich

Nordrheinn-Westfalen | Ende März sind bundesweit die Mehrheit der Filialen der Santander Bank geschlossen geblieben. Grund waren Betriebsversammlungen, bei denen über Verhandlungen zwischen ver.di und Santander informiert wurde. Bei den Verhandlungen geht es um den Abschluss eines Haustarifvertrages und geplante Umstrukturierungen im Unternehmen. Ziel ist die erstmalige tarifliche Regelung der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten auf dem Niveau des Branchentarifvertrages für das Bankgewerbe. "Die derzeitigen Arbeits-bedingungen sind uneinheitlich und ungerecht", betont ver.di-Verhandlungsführer Jörg Reinbrecht. Zudem liege das Gehaltsniveau in Teilbereichen deutlich unter dem Brancheniveau. Je nach Tätigkeit könne das eine Differenz von 2000 bis 10000 Euro im Jahresgehalt bedeuten.


Vom Berufsverbot Betroffene noch immer nicht rehabilitiert

Frankfurt | Ende Februar jährte sich zum 40. Mal der sogenannte Radikalenerlass. In einer Unterschriftensammlung, die Bundeskanzlerin Merkel überreicht werden soll, weisen Betroffene darauf hin, dass bis heute ihre Rehabilitierung aussteht. Die "Regelanfrage" beim Verfassungsschutz für Bewerber/innen in den öffentlichen Dienst wurde in der kritischen Öffentlichkeit der 70er und 80er Jahre als reine "Gesinnungsschnüffelei" gewertet. Sie kostete aber viele ihre berufliche Existenz. Hauptsächlich handelte es sich um Mitglieder der DKP und anderer, als kommunistisch verdächtigter Vereinigungen. Am 5. Mai wird im Frankfurter Gewerkschaftshaus eine Veranstaltung stattfinden, die sich mit diesem Thema beschäftigt.