Hessen | Rund 200 Betroffene haben sich Anfang Mai im Frankfurter Gewerkschaftshaus getroffen. Sie fielen unter den Radikalenerlass, der vor 40 Jahren von der Ministerpräsidentenkonferenz der Länder beschlossen worden war. Auf dieser Grundlage wurden Biografien durchleuchtet und über das berufliche wie persönliche Schicksal von Lehrer/innen, Postlern, Lokomotivführern, Beamten und Beamtinnen entschieden. Wer nach einer Anfrage beim Verfassungsschutz als "verfassungsfeindlich" eingestuft wurde, hatte kaum Chancen auf Einstellung in den öffentlichen Dienst oder erhielt Berufsverbot. Es ging um die linke Gesinnung. Die Gewerkschaften gewährten Rechtsschutz. Nun fordern die Betroffenen: Rücknahme des Erlasses, Rehabilitierung und Entschädigung sowie Öffnung der Akten des Verfassungsschutzes. Mitte Juni wurde der Bundeskanzlerin eine entsprechende Erklärung überreicht.


"Arbeitskampf 2.0" im Buchhandel

München | "Wir informieren Euch!" Das ist das Motto des von ver.di-Mitgliedern bei der Buchhandelskette Hugendubel betriebenen Infoblogs www.hugendubel-verdi.de. Informiert wird über Betriebsversammlungen, anstehende Rationalisierungsprojekte oder eine Demo vor dem Haus von Kardinal Marx. Interviews, Glossen und Cartoons gehören zum redaktionellen Programm. Wer liest, kann sich interaktiv mit Kommentaren einbringen. Mit über 800.000 Seitenzugriffen ist der im September 2010 gestartete Infoblog einer der erfolgreichsten in Deutschland. Öffentlichkeit ist ein wichtiger Faktor in der Betriebsrats- und Gewerkschaftsarbeit. Mit der Meldung von der Schließung des Stammhauses schafften es die Blogger auf die Titelseite der Abendzeitung. Die Schlagzeile: "Arbeitskampf 2.0". www.hugendubel-verdi.de


ver.di Hamburg stiftet Sella-Hasse-Kunstpreis

Hamburg | Die Fachgruppe Bildende Kunst der ver.di in Hamburg/Nord lobt den Sella-Hasse-Kunstpreis aus. Sella Hasse (1878 bis 1963), Zeitgenossin und Freundin von Käthe Kollwitz, ist vor allem durch ihre expressiven Grafiken aus der Welt der Arbeit und zu sozialkritischen Themen bekannt geworden. Während der Naziherrschaft waren ihre Arbeiten verfemt, ihre Werke wurden aus den deutschen Museen entfernt. Mit dem Sella-Hasse-Preis wird das Werk von Künstlern/innen ausgezeichnet, deren Werke sich künstlerisch kritisch mit gesellschaftlichen Fehlentwicklungen auseinandersetzen. Bis zum 30. Juli 2012 sind alle professionellen bildenden Künstler/innen mit Wohnsitz in Hamburg aufgerufen, sich für den Kunstpreis zu bewerben. Mehr Infos und die Bewerbungsunterlagen können auf hamburg.verdi.de/sella-hasse-kunstpreis heruntergeladen werden.


"And the winner is ..."

Filmfest Emden-Norderney | Der DGB-Filmpreis 2012 geht an den deutschen Beitrag Schuld sind immer die anderen. Regisseur Lars-Gunnar Lotz inszenierte in diesem Jahr einen nachdenklichen Film über Opfer und Täter und die Folgen von Aggression und Gewalt. Der DGB-Filmpreis beim Internationalen Filmfest Emden Norderney wurde bereits zum 15. Mal verliehen. Das Preisgeld in Höhe von 5000 Euro fördert Regisseur/innen, die gesellschaftlich in besonderer Weise engagierte Filme produzieren. Mehr Infos unter www.filmfest-emden.de