Ausgabe 05/2012
ver.di lohnt sich
Bessere Bedingungen für Freie bei Spiegel online
Medien | Die Deutsche Journalistinnen- und Journalistenunion (dju) in ver.di und der Deutsche Journalistenverband (DJV) haben in Verhandlungen mit Spiegel online neue Honorarbedingungen für freie Journalist/innen erreicht. Sie lösen die alten Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) ab. Die neuen Konditionen folgen dem Grundsatz, dass die Freien für ihre Leistungen fair bezahlt werden müssen und mögliche Mehrfachverwertungen nur in Abstimmung mit den Journalist/innen in Frage kommen. Exklusivrechte an den Beiträgen hat Spiegel online künftig nur noch maximal fünf Tage lang. Die Honorierung beginnt bei 100 Euro, generell sind angemessene Honorare zu zahlen. Die Höhe der Ausfallhonorare liegt bei 100 Prozent. Aufwendungen, die den Journalisten bei der Recherche entstehen, sind ihnen gegen Nachweis zu erstatten. Die Regelungen der neuen AGB gelten auch für den Online-Auftritt des Manager-Magazins und für Spiegel International auf Englisch.
Tarifrunde für alle erfolgreich abgeschlossen
Telekom | Mitte Mai konnte die Tarifrunde im Telekom-Konzern erfolgreich beendet werden. Die Tarifparteien einigten sich auf eine Entgeltsteigerung in Höhe von 6,5 Prozent in mehren Stufen für die 18.500 Beschäftigten von T-Systems, dem Telekom-Unternehmen für Großkunden. Untere Einkommen steigen sogar um 7,2 Prozent. Der Abschluss hat eine Laufzeit von 27 Monaten. Auch bei der Callcenter-Tochter Vivento Customer Services (VCS) werden die Gehälter angehoben: Für Beschäftigte mit einem Jahreszielgehalt bis 29.420 Euro um drei Prozent ab dem 1. Februar 2012, für alle übrigen um 2,3 Prozent ab 1. Mai 2012. Ab dem 1. Januar 2013 werden die Gehälter noch einmal um 2,1 Prozent erhöht. Der Abschluss ist ein großer Erfolg für die VCS-Beschäftigten, ihr Arbeitgeber hatte sich bis zuletzt geweigert, überhaupt zu verhandeln. Bereits im Mai hatte die Tarifkommission den Abschlüssen für das Deutschlandsegment der Telekom und für die Deutsche Telekom Aktiengesellschaft zugestimmt. http://tk-it.verdi.de
Wirksamer Rechtsschutz
Stadtwerke | Vier Beschäftigte der Stadtwerke Cottbus haben mit Unterstützung des ver.di-Rechtsschutzes vor dem Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg die korrekte Anwendung des geltenden Haustarifvertrags aus dem Jahre 2007 erstritten. Damit wurden die richtige Einstufung und die korrekte Berechnung des Gehalts seit 2009 durchgesetzt. Mit den Urteilen stehen den Klägern für die Jahre 2009 und 2010 jeweils Nachzahlungen zwischen 1850 und 3850 Euro brutto zuzüglich Zinsen zu. Ansprüche für 2011 und das erste Quartal 2012 kommen noch hinzu, sie waren noch nicht Gegenstand der Verfahren. Mit den rechtskräftigen Urteilen wurde der seit 2009 andauernde Rechtsstreit in vollem Umfang zu Gunsten der Kläger/innen abgeschlossen.
Mehr Geld bei den Stadtwerken
Cottbus | ver.di hat mit den Gesellschaften der Stadtwerke Cottbus GmbH eine Tarifänderung vereinbart. Danach bekommen die Beschäftigten rückwirkend ab 1. April dieses Jahres durchschnittlich 5,1 Prozent mehr Gehalt. Damit erreicht das Tabellenentgelt 91 Prozent des Flächentarifvertrags. Bis zum 1. Januar 2016 wird es schrittweise auf 100 Prozent des Flächentarifvertrags für Versorgungsbetriebe erhöht. Zur Sicherung der Beschäftigung bleibt es bei der seit 2007 auf 36 Stunden abgesenkten Arbeitszeit pro Woche, mit Ausnahme der Heizkraftwerk-Beschäftigten in Wechselschicht. "Mit dem Tarifvertrag leisten die Beschäftigten weiter einen wichtigen Beitrag zur Sanierung der Stadtwerke", sagt ver.di-Sekretär Lutz Modrow.