"Wir können das"

Dies sind Eckpunkte des Abschlusses in der Bankenrunde: 5,4 Prozent mehr Gehalt über 26 Monate. Dazu kommt im Juli 2012 eine Einmalzahlung in Höhe von 350 Euro. Die Auszubildenden erhalten über zwei Jahre monatlich 95 Euro mehr sowie eine Einmalzahlung von 100 Euro.

"Im Großen und Ganzen bin ich ganz zufrieden; die Inflationsrate ist gedeckt", fasst Sandra Pinkowsky, 23, Jugendvertreterin in der Commerzbank-Zentrale in Frankfurt, das Ergebis pragmatisch zusammen. Bis zum Abschluss war es eine harte Auseinandersetzung mit vielen bundesweiten Warnstreiks und teilweise unterirdischen Angeboten seitens der Arbeitgeber. "In der 3. Tarifrunde nach Verhandlung bis in die Nacht kam ein richtig unverschämtes Angebot. Vier Prozent über 30 Monate. Und zu den Forderungen der Jugend - Ausbildungsquote von sieben Prozent sowie unbefristete Übernahme - wurde gar nichts gesagt", fasst Sandra ihren Unmut zusammen.

Mehr setzen mehr durch

In der Übernahmeregelung setzt sich auch der Arbeitgeberverband für eine unbefristete Übernahme ein, aber eine Pflichtquote konnte noch nicht vereinbart werden. "Mehr war bei einem Organisationsgrad von kaum acht Prozent einfach nicht rauszuholen", stellt Sandra ernüchtert fest. "Wir waren - mit allen privaten Banken - ungefähr 500 Leute bei unserem Warnstreik. Das ist für die Bankenstadt Frankfurt recht wenig."

Für Sandra ist daher klar: Sie müssen einfach mehr werden. Sandra nimmt die Herausforderung an. Bis zur nächsten Tarifrunde bei den Banken will sie mit ihren anderen Mitstreiter/innen mehr Jugendliche in die Gewerkschaft holen. "Wir können das", sagt sie. "Gemeinsam."

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