Südafrika | Die Konflikte in den südafrikanischen Minen gehen blutig weiter. Anfang Oktober wurde einer der Führer der Gewerkschaft Western Platinum in seinem Haus in Marikana erschossen. Der Minenbetreiber Anglo American Platinum hatte 12.000 streikende Minenarbeiter entlassen. Seit Monaten gärt der Konflikt in verschiedenen Bergwerken des Landes, 46 Menschen sind dabei bereits ums Leben gekommen. Die Arbeitskämpfe weiteten sich aus, nachdem die Arbeiter in Marikana 20 Prozent höhere Löhne durchgesetzt hatten.


Tod einer Gewerkschafterin: Strafanzeige in Den Haag

Kolumbien | Das Europäische Zentrum für Verfassungs- und Menschenrechte (ECCHR) hat am 9. Oktober zusammen mit dem kolumbianischen Gewerkschaftsbund Strafanzeige beim Strafgerichtshof in Den Haag eingereicht. Es geht um die Ermordung von María Lucero am 6. Februar 2004. Zusammen mit ihrem minderjährigen Sohn wurde sie damals aus ihrem Haus verschleppt und erschossen. Die Zahl der ermordeten Gewerkschafter/innen ist in den letzten 25 Jahren in Kolumbien auf fast 3000 gewachsen. Die meisten dieser Verbrechen bleiben straffrei. Offenkundigen Verbindungen in die Armee und bis in die Spitze des Verteidigungsministeriums wird nicht nachgegangen. Obwohl Kolumbien 2002 das Statut des Internationalen Strafgerichtshofs akzeptiert hat, wurden seitdem 775 Gewerkschafter/innen ermordet. Der gewerkschaftliche Organisationsgrad liegt nur noch bei vier Prozent.


Streik bei Walmart bringt ersten Erfolg

USA | Nach 21 Tagen Streik im größten Walmart-Lager in den USA haben die Beschäftigten des Logistik-Unternehmens Roadlink in Elwood (Illinois) einen Sieg errungen: Sie bekommen für die Zeit des Ausstands Zahlungen vom Unternehmen und dürfen ihre Kampagne für bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und gegen sexuelle und rassistische Diskriminierung fortsetzen. Am 5. Oktober wurde ein von 100 000 Unterstützern unterschriebener Brief an Walmart übergeben, der das Unternehmen auffordert, die Verantwortung für die Zustände in seinen Lagerhäusern zu übernehmen. Am 1. Oktober wurde unter der Organisation der "Warehouse Workers For Justice" das riesige Logistik-Zentrum für einen Tag lahmgelegt.


Gewerkschaften protestieren in Athen gegen Sparauflagen

Griechenland | Als die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, CDU, am 9. Oktober die griechische Hauptstadt besucht hat, um mit Ministerpräsident Antonis Samaras, Staatspräsident Karolos Papoulias und Unternehmern zu reden, haben zehntausende Menschen in mehreren Demonstrationszügen protestiert. Die Proteste richteten sich gegen die Sparauflagen, die das Land erfüllen soll. Zu den Aktionen hatten Gewerkschaften und die linke Opposition aufgerufen. Die Innenstadt von Athen war während des Besuchs abgeriegelt, mehrere tausend Polizisten waren im Einsatz.


IG BAU begrüßt Ablehnung von Freihandelsabkommen

Lateinamerika | Die Bau-Holzarbeiter-Internationale (BHI) und die deutsche Industriegewerkschaft BAU sehen manche Staaten Lateinamerikas auf dem richtigen Weg. Das hat BHI-Präsident und IG BAU-Vorsitzender Klaus Wiesehügel erklärt. "Argentinien hat sich in seiner Währungskrise nicht deren Diktat gebeugt und lehnt heute ebenso wie Brasilien neoliberale Freihandelsabkommen mit der EU oder den USA ab", so Wiesehügel auf einem Treffen der lateinamerikanischen Bau- und Holzarbeiter-Gewerkschaften am 8. Oktober in Uruguay. Die BHI ist ein Zusammenschluss von mehr als 300 Gewerkschaften aus 130 Ländern. Sie vertritt rund zwölf Millionen Beschäftigte.