ver.di fordert: Generationengerecht leben

SOZIALPOLITIK I Angesichts des demografischen Wandels darf kein weiterer Abbau sozialer Dienstleistungen in städtischen und ländlichen Regionen erfolgen. ver.di und der Sozialverband Deutschland (SoVD) haben bei einer "alternativen Anhörung" Parteienvertreter vor der Landtagswahl befragt. Sie fordern von der Politik, die Rente mit 67 rückgängig zu machen und flexible Übergänge in den Ruhestand zu ermöglichen. "Die zurückgehende Bevölkerung und die gestiegene Lebenserwartung müssen dazu genutzt werden, die Infrastruktur zu verbessern und gute öffentliche Dienstleistungen für alle zu gewährleisten", sagte die stellvertretende ver.di-Landesleiterin Susanne Kremer. Es gehe um eine solidarische Teilhabe aller Betroffenen am gesellschaftlichen Leben. "Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf müssen kostenlose Krippen- und Kindergartenplätze geschaffen werden." Gebraucht würden gleiche Bildungschancen für alle. ver.di und SoVD fordern, dass bei allen Entscheidungen und Gesetzesvorhaben eine Prüfung auf ein "generationengerechtes Leben" erfolgt.


Wettbewerb um jeden Preis gefährdet Seehafenbetriebe

HÄFEN I "Gut gerüstet für eine erfolgreiche Hafenentwicklung" lautete der Titel der Hafenpolitischen Arbeitstagung von ver.di in Bremerhaven. Anlass: Im Wettbewerb um Linien, Ladung und Marktanteile verfügt das Land Bremen mit seinen Häfen über eine hervorragende Ausgangsposition. Die Konkurrenz zwischen den europäischen Seehäfen verschärft sich aber zunehmend. Aufgrund der europäischen Gesetzgebung müssen deutsche Seehafenbetriebe um ihre Existenz fürchten. Die von der EU geplante Erschließung zusätzlicher Wachstumspotenziale in den Häfen könne die aktuell geltenden guten Standards gefährden, so Kornelia Knieper von ver.di. "Hier gilt es, rechtzeitig gegenzusteuern. Der in der EU-Kommission anvisierte Wettbewerb um jeden Preis wird von ver.di entschieden abgelehnt." ver.di-Fachbereichsleiter Dirk Reimers erklärte, dass in den hafennahen Dienstleistungen "Schmutzkonkurrenz" vermieden werden müsse. Dies betreffe vor allem den Bereich Automotive mit Stundenlöhnen von 8,64 Euro. Die Einführung des Bremer Mindestlohns, der zumindest eine Grenze nach unten gezogen hat, wurde ausdrücklich begrüßt.


Ein Bildungsprogramm für alle Betriebs- und Personalräte

WEITERBILDUNG I "Überall vertreten und nah dran!": Unter diesem Motto bündelt und präsentiert das Bildungswerk ver.di in Niedersachsen e.V. erstmals alle Seminare aus Bremen, Braunschweig, Göttingen, Hannover und Lüneburg in einem gemeinsamen Bildungsprogramm. Das übersichtlich aufbereitete Angebot an Grundlagenschulungen für Betriebs- und Personalräte wird durch Spezialthemen und interessante Seminarorte ergänzt. Wie in jedem Jahr gibt es rund 20 neue Seminare zu aktuellen Themen, so zum Beispiel zu Wirtschaftskompetenz, betrieblichem Gesundheitsschutz, Arbeitszeit, Konfliktmanagement, Organizing oder Kampagnen. Das Bildungsprogramm informiert nicht nur über Bildungsstätten und Ansprechpartner/innen vor Ort, sondern liefert auch alle notwendigen Formblätter und rechtlichen Informationen für eine erfolgreiche Gremienschulung. Das Programm kann telefonisch unter 0511 / 12 400-400 bestellt werden. Zum Download steht es bereit auf: www.betriebsrat.de