Die Beschäftigten der Finanz Informatik in Fellbach streikten gegen den Mitarbeiterabbau

Der IT-Dienstleister Finanz Informatik plante einen radikalen Mitarbeiterabbau durch Standortschließungen. Die Beschäftigten haben gestreikt und einen Sozialtarifvertrag erkämpft.

Die Finanz Informatik, ein Unternehmen der Sparkassen Finanzgruppe, betreibt die Rechenzentren aller deutschen Sparkassen. Der Aufsichtsrat sowie die Gesellschafterversammlung haben im Mai 2012 die Schließung der Standorte Berlin, Leipzig, München, Nürnberg, Saarbrücken und Fellbach bis 2014 beschlossen. Erhalten bleiben sollen die Standorte Frankfurt, Hannover und Münster. Von den Schließungen sind rund 1600 der 4300 Beschäftigten betroffen, davon in München rund 600, in Fellbach und Berlin je knapp 500 sowie jeweils rund 30 in Nürnberg und Leipzig.

Am 22. Oktober wurde zum ersten Streik aufgerufen, an dem sich bundesweit über 1000 Beschäftigte beteiligten, mehr als 200 allein in Fellbach. Weitere ganztätige Streiks folgten am 30. Oktober und 13. November 2012.

Der Arbeitskampf der Kolleg/innen hat sich gelohnt. Am 20. November wurde ein Tarifsozialplan zwischen ver.di und der Finanz Informatik abgeschlossen, der die Folgen der geplanten Umstrukturierung deutlich mildert. Ohne die gemeinsame Gegenwehr der Belegschaft wäre diese Regelung nicht möglich gewesen. Wieder einmal zeigt sich, dass gut organisierte und aktive Belegschaften auch Gestaltungsmacht haben.