Ausgabe 01/2013
Keine Rund-um-die-Uhr-Bereitschaft
Die Gründer der Initiative für den freien Sonntag
In Thüringens Landeshauptstadt Erfurt hat sich im Dezember 2012 eine Allianz für den freien Sonntag gegründet. In der Gründungserklärung heißt es: Sonn- und Feiertage seien als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung durch das Grundgesetz geschützt. Das Erleben gemeinsamer freier Zeit in den Familien, mit Freunden, Verwandten und Bekannten, gottesdienstliche Feiern sowie das Engagement im Ehrenamt, in Sportvereinen und Parteien sind vielen Menschen nur an Sonn- und Feiertagen möglich. Dieser Freiraum müsse geschützt werden.
Der DGB, die IG Metall, ver.di, der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung sind die Initiatoren dieses Bündnisses. Gewerkschaftssekretärin Undine Zachlot, für ver.di-Thüringen dabei, erläutert, warum sich so viele Verbände in dieser Allianz für den freien Sonntag engagieren: "Wir wollen einen Diskurs anregen, wie in unserer Gesellschaft ein gutes Zusammenleben, eine Vermenschlichung des Arbeitslebens möglich ist. Wir wollen notwendigen und unnötigen Sonntagsdienst unterscheiden, die Verantwortung der Politik benennen - gegen das freie Spiel der Kräfte."
Laut Statistischem Bundesamt ist die Wochenendarbeit in Thüringen in den letzten zehn Jahren von 20 auf 26 Prozent gestiegen. Einer Rund-um-die-Uhr-Gesellschaft, die den ökonomischen Interessen Vorrang vor allen anderen Dimensionen des menschlichen und gesellschaftlichen Lebens einräumt, will sich die Allianz für den freien Sonntag in Thüringen entgegenstellen. Am 3. März, dem internationaler Tag des freien Sonntags, lädt die Allianz zu einem Sonntagsgespräch in Erfurt in den Kleinen Saal im Collegium Maius, im Landeskirchenamt, Michaelisstraße 39 ein. Mehr Infos unter: www.mittel-nordthueringen.verdi.de