Lohn steigt für DRK-Rettungskräfte

Sachsen I – ver.di hat sich mit dem Deutschen Roten Kreuz in Chemnitz auf einen neuen Tarifvertrag für die zirka 120 Mitarbeiter*innen im Krankentransport und in der Notfallrettung geeinigt. Demnach steigen die Gehälter der Rettungskräfte innerhalb der kommenden zwei Jahre um bis zu 12 Prozent. So ist es gelungen, bereits in diesem Jahr auf das Einkommensgefüge im öffentlichen Dienst aufzuholen und Schritt zu halten. Bei der Arbeitszeit für Rettungskräfte setzt das Chemnitzer DRK mit dem Tarifabschluss ein wichtiges Signal für andere. Im Rettungsdienst ist in Verbindung mit Arbeitsbereitschaftszeiten eine Arbeitszeit von 45 bis 48 Stunden pro Woche üblich. Mit dem Tarifabschluss werden für die Chemnitzer Retter innerhalb der Vertragslaufzeit die Arbeitszeiten von ursprünglich 44 Stunden auf 40 Stunden pro Woche reduziert. Ein ähnliches Tarifgefüge ist sachsenweit lediglich nur noch beim DRK Döbeln-Hainichen vorzufinden.

Zweiter Rettungsschirm muss her

Sachsen II – In einer gemeinsamen Aktion haben am 19. Mai der ver.di-Bezirk Sachsen West-Ost-Süd (SWOS) und der DGB Sachsen einen "zweiten Rettungsschirm für Kommunen" gefordert. Der Grund: Die finanziellen Belastungen der Kommunen sind in der Corona-Zeit hoch. Auch in der Folge werden auf die Städte und Landkreise neue Aufgaben zukommen, die ausreichend finanziert werden müssen. Sichere Kommunalfinanzen seien gerade für die Zeit nach der Pandemie ein wichtiges Unterpfand, damit notwendige Investitionen getätigt und öffentliche Dienstleistungen in hoher Qualität erbracht werden können, so Markus Schlimbach, DGB-Vorsitzender in Sachsen. Mit Blick auf Sachsen sei dafür auch eine grundlegende Reform der Schuldenbremse in der Verfassung notwendig. Wenn das nicht passiere, verplempere Sachsen die nächsten Jahre mit Sparhaushalten, die Probleme im sozialen, kulturellen und Bildungsbereich würden sich anhäufen. Daniel Herold, Geschäftsführer des ver.di-Bezirkes SWOS, fordert eine ausreichende Finanzierung der Stellen im Öffentlichen Dienst, damit die öffentliche Daseinsvorsorge gesichert sei.

Kahlschlag im Konzern

Stuttgart – Bereits im Januar hatte der Chef der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), Rainer Neske, angekündigt, dass das Kreditinstitut und seine Tochter, die Baden-Württembergische Bank (BW) in den nächsten Jahren 700 Stellen abbauen werde. Die größte Landesbank hat rund 10.000 Beschäftigte. Ende April verkündete die LBBW, dass sie 41 ihrer 100 Filialen schließt, beziehungsweise sie zu Selbstbedienungs-Standorten umbauen werde. Straffung des Filialnetzes nennt das die Presseabteilung der Bank. Konkret bedeutet dies, dass sich die BW-Bank in Zukunft hauptsächlich um die Stuttgarter Kundinnen und Kunden persönlich in den Filialen kümmern wird, während sich die Kund*innen im Rest des Landes vermehrt mit Geldautomaten und Online-Banking abfinden müssen. "Die Größenordnung der Schließungen hat uns völlig überrascht", sagt ver.di-Gewerkschaftssekretär Christian Miska. Filialschließungen seien schon für Kunden oft unangenehm – für Beschäftigte seien sie jedoch ein herber Schlag. ver.di appelliert daher an die soziale Verantwortung der Bank. Aktuell führt die Bank Gespräche mit dem Personalrat und hat selbst schon einen "sozialverträglichen Abbau" angekündigt. Die Gewerkschaft und die ver.di-Mitglieder im Personalrat werden ihr Möglichstes tun, dass es auch so kommt.