Kita-Kinder brauchen Förderung und Aufmerksamkeit

Beim Ausbau von Krippenplätzen belegt Niedersachsen den vorletzten Platz im Ländervergleich. Da ist es fraglich, wie das Land den ab 2013 geltenden Rechtsanspruch für Kinder zwischen ein und drei Jahren erfüllen will. Nur mühsam kommt der Ausbau der Kita-Plätze vor-an, denn der notwendige Drittelanteil an der Finanzierung ist den Kommunen seitens des Landes vorenthalten worden. Das niedersächsische Kita-Gesetz von 1992 wurde zuletzt 2006 geändert und muss dringend überarbeitet werden, fordert ver.di.

Auf einer gemeinsamen Tagung mit der Gewerkschaft haben Kita-Leitungen aus Niedersachsen formuliert, was sie brauchen, um gute Bedingungen für die Kinder zu bieten. Benötigt würden kleinere Gruppen, genügend Räume und ausreichend Platz zum Toben und Spielen, für Ruhezeiten und für therapeutische Zwecke. Die Erzieherinnen benötigten zudem neben einem Arbeits- einen Sozialraum.

Das geht an die Substanz

Auch sei mehr Zeit notwendig für die Kinder, für Elterngespräche, für die individuelle Förderung, für die Vorbereitung des nächsten Tages und für die Sprachförderung. In den Gruppen würden mehr Fachkräfte gebraucht. Mehr Vollzeitstellen seien notwendig. Und für eine ausreichende Vertretung bei Urlaub und Krankheit müsse ebenfalls gesorgt werden. Als weitere Themen wurden die Gesundheitsförderung der Beschäftigten und eine bessere, arbeitgeberfinanzierte Fort- und Weiterbildung genannt.

Die Arbeit engagierter Erzieherinnen gehe an die Substanz, hieß es. Die Gruppen seien zwar alle mit einer Erzieherin und einer weiteren Fachkraft, Kinderpflegerin oder Sozialassistentin besetzt. Doch bei Krankheit, Urlaub und Fortbildung sei häufig erst nach Wochen Ersatz da.

"Schon nach dem heutigem Kita- Gesetz ist dies nicht zulässig", sagt ver.di-Fachbereichsleiter Martin Peter. "Eine hohe Betreuungsqualität ist nur mit guten Rahmenbedingungen und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten erreichbar."