Pressefreiheit vor der Wahl noch härter unterdrückt

Iran | Am 14. Juni finden im Iran Präsidentschaftswahlen statt. Die bisher schon massive Unterdrückung der Pressefreiheit wird vor der Wahl weiter verschärft. Gegenwärtig sitzen nach Angaben der Organisation "Reporter ohne Grenzen" 46 Journalist/innen und Blogger/innen in Haft, viele von ihnen seit mehreren Jahren. Hauptvorwurf ist die Gefährdung der nationalen Sicherheit. Seit der Wahl vor vier Jahren sind insgesamt rund 200 Journalist/innen dauerhaft oder zeitweise im Gefängnis gelandet, mehr als 30 unabhängige Zeitungen wurden verboten. Das Internet wird überwacht, auch Fernsehen, Radio und rund 90 Prozent der Zeitungen werden staatlich kontrolliert oder sind direkt oder indirekt in staatlichem Besitz. Im April haben vier iranische Journalisten bei einer Pressekonferenz von ver.di, "Reporter ohne Grenzen" und dem Internationalen Journalisten-Verband die Lage in ihrer Heimat beschrieben. Sie forderten ausländische Medien auf, weiter über die Situation im Iran zu berichten, damit die Zustände dort öffentlich präsent bleiben.


Sieg gegen Bauer-Druckerei vor Gericht erstritten

Polen | Drei Beschäftigte, die vor 18 Monaten von der Druckerei BDN in Polen entlassen wurden, haben vor Gericht ihre Wiedereinstellung erstritten. Die Druckerei gehört zur Hamburger Bauer Media Group. Die drei waren fristlos entlassen worden, nachdem sie 2011 vor dem Werkstor mit einem Vertreter der polnischen Gewerkschaft NSZZ Solidarność gesprochen hatten. Am 17. Oktober 2011 hatten 250 Mitglieder der Solidarność sowie Vertreter von DGB und ver.di vor dem BDN-Werkstor protestiert. Danach traten so viele Druckereibeschäftigte der Solidarność bei, dass eine Betriebsgruppe gegründet werden konnte. Daraufhin drohte der Arbeitgeber, die Jahresprämie von 1,5 bis zwei Gehältern nicht mehr zu zahlen und Arbeitsplätze abzubauen. Nach den Drohungen löste sich die Betriebsgruppe auf. Die meisten der 400 Beschäftigten haben nach Angaben von Solidarność keine richtigen Arbeitsverträge und erwerben keinen Rentenanspruch.


Erntehelfer in griechischer Kleinstadt erschossen

Griechenland | 35 Erdbeerpflücker aus Bangladesch wurden Mitte April auf einer Plantage in der westgriechischen Stadt Manolada durch Schüsse verletzt, einer erlag seiner Schussverletzung. Mindestens einer von drei Vorarbeitern der Erdbeer-Plantage hatte in eine Menge von 200 Saisonarbeitern geschossen, als sie auf einer Demonstration ihren Lohn der letzten sechs Monate einforderten. Die lokale Arbeitergewerkschaft spricht seit Jahren von einem "Sklavenbasar" in Manolada.


Neues Gesetz sichert Rechte der Hausangestellten

Brasilien | Mit einer Verfassungsänderung hat Brasilien seine Gesetze an die Forderung der Internationalen Arbeitsorganisation ILO angepasst, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Hausangestellten zu verbessern. Das neue Gesetz sichert den sieben Millionen Hausangestellten im Land die gleichen Rechte zu wie anderen Berufsgruppen: Beschränkung der Wochenarbeitszeit auf maximal 44 Stunden, bezahlte Überstunden, besseren Kündigungsschutz.


Dienstleistungsgewerkschaft hält zu beschuldigter Putzfrau

Schweden | Die 22-Jährige schwedische Reinigungskraft Sara hat bei ihrer Arbeit allein in einem führerlosen Zug, der unerwartet losrollte, einen schweren Unfall erlitten. Der Bahnbetreiber Arriva, eine Deutsche-Bahn-Tochter, beschuldigte sie des Zugdiebstahls. Im Internet kursierten daraufhin Gerüchte, sie sei Ausländerin, Muslimin, vielleicht Terroristin. Die Schwedin hat sich ausdrücklich bei der Dienstleistungsgewerkschaft Seko bedankt, die hinter ihr gestanden habe. Der DB-Tochter werden Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften vorgeworfen.