Es war einmal, da vermeldete man: Hessen vorn! Lange ist es her, dass sich hessische Ministerpräsidenten so rühmen konnten. Hessen vorn - das hieß früher nämlich auch: sozial vorn. Nun stehen am 22. September Landtagswahlen an, und die Gewerkschaften beleuchten, wie die Bilanz von 14 Jahren CDU- und FDP-Regierung zu bewerten ist. ver.di Hessen und der DGB haben ein Buch vorgelegt unter dem Titel: Hessen vorne? Zu den Herausforderungen der Landespolitik in Hessen. Es ist herausgegeben von Kai Eicker-Wolf und Stefan Körzel im Büchner-Verlag Darmstadt; bekommen kann man es über die jeweiligen gewerkschaftlichen Landesstellen. Zu 15 Themen liefern die Autor/innen aus gewerkschaftlicher Sicht einen differenzierten und fundierten Überblick. Es geht um Ausbildung, Familienpolitik, Strukturpolitik, Niedriglöhne oder Gleichstellungspolitik.

Herausgearbeitet wird, wie sich die neoliberale Ideologie vom "schlanken Staat" auswirkt auf die Haushaltspolitik, auf die Situation der Beschäftigten, auf die Schul- und Hochschulpolitik, auf das Gesundheitswesen. Wer etwas tiefer in die genannten Themen einsteigen will, findet in diesem Buch wahre Schätze an Informationen. Zahlreiche Grafiken und weiterführende Literaturhinweise machen Appetit auf die Informationen und untermauern die Einsicht, dass Hessen einen Politikwechsel dringend nötig hat. Sie geben zugleich einen Anstoß, sich aktiv dafür einzusetzen. Manche Betriebszeitung, manches "schwarze Brett", manches Flugblatt könnte davon profitieren. reb