Von der neuen Geschäftsstelle auf zum Streik

Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltungen (WSV) und weitere Einrichtungen des Bundesverkehrsministeriums sollen umgebaut werden. Nach diesen Plänen soll ein Viertel der rund 12 000 Stellen bundesweit wegfallen. Die WSV-Beschäftigten kämpfen um einen Tarifvertrag, der sie vor den Folgen des Umbaus schützt.

Der geplante Abbau von Stellen ist eine Sorge der Beschäftigten. Andere befürchten, dass sie aufgrund der neuen Standortstruktur versetzt werden könnten. Der Aussage von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, CSU, dass niemand gegen seinen Willen versetzt werde, vertrauen sie angesichts der angekündigten und bereits begonnenen Strukturveränderungen nicht.

"Die Versprechen von Bundesverkehrsminister Ramsauer sind unverbindlich und können jederzeit von ihm oder einem seiner Nachfolger durch Änderungskündigungen ausgehebelt werden", stellte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Achim Meerkamp klar. "Deswegen wollen und brauchen die Beschäftigten einen Tarifvertrag."

ver.di-Fahnen am Kanal

ver.di hatte deshalb die Beschäftigten der WSV am Standort Rendsburg zum Streik aufgerufen. Mit ihrer starken Beteiligung haben die ver.di-Mitglieder an bislang drei Streiktagen gezeigt, wie wichtig ihnen dieser Tarifvertrag ist.

Medienberichte hatten deutlich gemacht, wie groß die Folgen des Streiks für die Wirtschaft am Nord-Ostsee-Kanal waren. "Ein Streik, der etwas erreichen soll, hat leider immer Auswirkungen auf Unbeteiligte. Die Verantwortlichen auf der Arbeitgeberseite haben es in der Hand, diese Folgen zu begrenzen", sagt der ver.di-Fachbereichssekretär Karl-Heinz Pliete. Die Beschäftigten seien zu weiteren Kampfmaßnahmen bereit. Um letztere zu verhindern, sei die Bundesregierung am Zug, so Pliete.