Brigitte Neumeister

In Freiberg gibt es seit 2008 einen ver.di-Ortsverein, der sich neben vielem anderem durch Bürgernähe auszeichnet. "Wir haben mit sieben ehrenamtlichen und zwei hauptamtlichen Kolleginnen und Kollegen angefangen", erinnert sich die Vorsitzende Brigitte Neumeister. "Heute haben wir eine aktive Gruppe von dreizehn Leuten für die Basisarbeit in unserer Gewerkschaft und treffen uns regelmäßig." Das Büro ist auf dem Bebelplatz 3, wo auch der DGB, die IG Metall und die IG BCE untergebracht sind.

Am 1. Mai haben sich die Gewerkschafter aus Freiberg erstmals auf dem Schlossplatz und nicht wie bisher auf dem Obermarkt getroffen. In den Reden am Tag der Arbeit ging es um die Gehälter, vor allem aber um die Arbeitsbedingungen von Erzieherinnen und Erziehern und den Betreuungsschlüssel in Sachsen. Der festgeschriebene Betreuungssatz von 1 zu 13 steht nur auf dem Papier, der Alltag sieht wesentlich schlechter aus. ver.di sammelt Unterschriften, um das zu ändern.

Jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat bietet der Ortsverein von 15 bis 18 Uhr eine Rechtsberatung an. Jeden vierten Mittwoch im Monat treffen sich die Mitglieder, um ihre Vorhaben zu planen: den Stammtisch für Betriebs- und Personalräte, die Infoveranstaltungen zu den Themen Mobbing und Leiharbeit und anderes. Zum Beispiel werden derzeit Aktionen zum Kindertag und die jährliche Jubilarehrung vorbereitet. Mit einer Veranstaltung zum Mietrecht wollen die Freiberger im September die Studenten an der Technischen Universität erreichen, ihnen Informationen zum Thema Wohnen geben und zudem ver.di vorstellen. Es gibt einen regelmäßigen Austausch mit den Ortsvereinen von Mittweida und Döbeln und dem DGB-Kreisverband Mittelsachsen.

Brigitte Neumeister bringt als ehemalige Betriebsratsvorsitzende und Medizinisch-technische Assistentin im Freiberger Krankenhaus viel berufliche Erfahrung in die ehrenamtliche Arbeit ein. Inzwischen ist sie nicht mehr im Krankenhaus tätig, sondern im Ruhestand. Besonders lobt sie den Zusammenhalt im ver.di-Ortsverein und seine Bürgernähe: "Die guten persönlichen Beziehungen machen auch Lust auf Aktionen mit dem Ortsverein." Als Gewerkschaft wolle man sichtbar sein und sich in kommunale Belange einmischen, sagt sie. Sybille Thiel und Stefan Zierer seien dabei als hauptamtliche ver.di-Unterstützer ebenfalls unverzichtbar.

Die meisten Mitglieder hat ver.di in Freiberg im Krankenhaus und anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes. Das Werben neuer Mitglieder steht ganz oben auf dem Arbeitsplan, ebenso die Vorbereitung der ver.di-Organisationswahlen. Stolz ist der Ortsverein, dass der Kuchenbasar zum 1. Mai wieder recht viel Geld einbrachte, das dem Hospiz in Oederan zu Gute kommt.

Btr