Sein Motto: Bau dir dein eigenes Netzwerk

Gerd Kästel

Gerd Kästel hat eine Lebensphilosophie und die lautet: Bau dir dein eigenes Netzwerk. Aus eigener Erfahrung heraus ist er zum Netzwerker geworden - beruflich und ehrenamtlich. Mit 18 Jahren hatte er einen Motorradunfall, und aus einer harmlosen Unterschenkelfraktur folgte für ihn nach Fehlbehandlung ein langer Leidensweg. Oberschenkel amputiert, ein Handicap im linken Arm. Dennoch steht er heute energiegeladen und mit vielen Ideen mitten im Leben.

Im Klinikum Gera wurde er Sozialarbeiter, Suchtkrankenhelfer, Personalsachbearbeiter, Betriebsratsmitglied und Vertrauensmann der Schwerbehinderten. Sein ehrenamtliches Engagement begann in der ver.di-Vorgängerorganisation ÖTV und brachte ihn zu ver.di. "Mein Wissen hab ich mir bei den guten Schulungen in den Bildungsstätten aneignen können." Mit seinen Mitstreitern aus dem Fachbereich setzte er sich für behindertengerechte Arbeitsplatzgestaltung ein, initiierte die Aktion "Saubere Hände" gegen die Krankenhauskeime MRSA.

Kästels beruflicher Schwerpunkt ist nach dem Abschied aus dem Klinikum die Sozialberatung für die Stadt und für Krankenhäuser zu Fragen rund um medizinische Schadensfälle und das Schwerbehindertenrecht. Berufsförderungswerke berät er auf Anfrage zu möglichen Problemen bei der Beschäftigung und Ausbildung von Menschen mit Amputation.

Netzwerke aufbauen heißt für Gerd Kästel, dass er etwa bundesweite Treffen von Amputierten organisiert, an der Gründung eines lokalen und eines Bundesverbandes mitwirkte und als Versichertenältester bei der AOK und bei der Berufsgenossenschaft Gesundheit und Wohlfahrtspflege in der Widerspruchstelle mit seinem Wissen überzeugt. Aufgrund seiner Erfahrungen ist er nicht nur für Betroffene Ratgeber, sondern auch für sogenannte Leistungserbringer. Kästel pflegt Kontakte zu Ärzten und Orthopädietechnikern, um vor allem die Nachsorge für Amputierte und die Entwicklung und Versorgung mit Hilfsmitteln optimal zu gestalten.

Informationen und Kontakt: gerd.kaestel@live.de