Beim 4. Europakongress der „Böblinger Charta“ am 9. Oktober 2015 in Böblingen soll es um die Auswirkungen der Freihandelsabkommen TTIP und TISA auf die kommunale Ebene und um die Entdemokratisierung in Europa gehen. Weitere Themenideen sind die Arbeit des DGB-Verbindungsbüros in Brüssel und Neues vom Kalamata-Projekt (siehe Kasten) aus erster Hand. Die Veranstalter wollen die ökonomischen und politischen Probleme und Widersprüche in der Stadt, der Region, in Deutschland und letztlich in Europa analysieren und Gegenentwürfe zur aktuellen Politik diskutieren: „Wir wollen mit unserem Angebot lokale Initiativen vernetzen, die sich für soziale Gerechtigkeit und Demokratie einsetzen, und Motor für eine widerständige Bevölkerung sein.“

Der erste Europakongress im Kreis Böblingen hatte 2012 stattgefunden als Reaktion auf die Finanzkrise. Ein breites Bündnis, dem auch der ver.di-Ortsverein Kreis Böblingen angehört, gab sich die „Böblinger Charta“ als Selbstverpflichtung, für ein soziales und demokratisches Europa bei Achtung der Autonomie der Partnerländer zu wirken. Wie aktuell die Forderungen der Charta sind, lässt sich an der Politik gegen Griechenland erkennen. Mehr Informationen zum 4. Kongress am 9. Oktober 2015 im Internet unter www.facebook.com/Europa-kongress


In der griechischen 70.000-Einwohner-Stadt Kalamata auf dem Peloponnes gibt es eine „Soziale Gemeinschaftsklinik“, in der sich Ärzte, Zahnärzte, Schwestern, Pfleger, Sozialarbeiter und Beschäftigte im Sekretariat ehrenamtlich engagieren. Die Ärzte und Zahnärzte untersuchen und behandeln kostenlos. Es gibt keine unterschiedliche Behandlung und keinen Ausschluss von Patienten, die Hilfe benötigen. Die Klinik versorgt Patient/innen im Landkreis Messenien, die ansonsten von jeglicher Form der öffentlichen Gesundheitsvorsorge ausgeschlossen sind.

Die Soziale Gemeinschaftsklinik wurde ausschließlich von ehrenamtlich Tätigen auf der Grundlage ihres persönlichen Einsatzes und von Spendengeldern gegründet. Die Behandlungen sind kostenfrei und hängen von den Ressourcen ab, die jeweils verfügbar sind. Medizinische Tests, Medikamente und Therapien werden kostenlos zur Verfügung gestellt, und zwar so lange, wie es Mitarbeiter/innen und Spender/innen gibt.

Die Patient/innen werden nach Dringlichkeit behandelt und die Probleme nacheinander je nach Dringlichkeitsstufe gelöst. Die Klinik ist Teil des gesamtgriechischen Netzes der Programme sozialer Solidarität. Mehr zum Thema im Internet unter:

http://dikalkal.wordpress.com/foreigners/german