Liebe Leserin, lieber Leser,

in diesem Streik geht es nicht um Geld, sondern um mehr Personal. Die Krankenschwestern und -pfleger am Berliner Universitätsklinikum Charité haben sich Anfang Juni mit großer Mehrheit für den Arbeitskampf entschieden. Weil sie ihre Arbeit unter den vorhandenen Bedingungen nicht mehr verantworten können, weil mit der permanenten Überlastung das Risiko steigt, Fehler zu machen. Und die würden die Patientinnen und Patienten treffen. Auf ihre zahlreichen Notrufe an die Klinikleitung gab es keine Reaktion. Daher nun der Arbeitskampf als letztes Mittel. Ein Streik der Arbeit wegen - Bericht Seite 4.

3 000 Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter sind in den vergangenen 35 Jahren in Kolumbien ermordet worden. Das hat Kolumbiens Nationale Gewerkschaftsschule ENS, die auch von ver.di unterstützt wird, erforscht. Einer der Ermordeten war Jorge Dairo Hoyos. Seine Tochter Yessika, inzwischen Rechtsanwältin, will die Wahrheit, will die Schuldigen finden. Nicht nur an dem Mord an ihrem Vater. Die Reportage auf den Seiten 12 und 13.

Ihren Kontakt zu den kolumbianischen Gewerkschaften hat ver.di seinerzeit über die IÖD, die Internationale der öffentlichen Dienste, geknüpft. Weltweit gehören der IÖD 669 Gewerkschaften aus 154 Ländern an, auch ver.di gehört dazu. Ziel ist der Erhalt guter öffentlicher Dienstleistungen. Denn auf die sind besonders die Vielen angewiesen, jene, die nur wenig haben. Zur Arbeit der IÖD ein Bericht auf Seite 9.

Die Migrantinnen und Migranten in ver.di sind erst kürzlich zu ihrer Bundeskonferenz in Berlin zusammengekommen. Wir haben sie gefragt, was ihnen ihre Gewerkschaft bedeutet und wie sie sich die ver.di von morgen vorstellen. Nachzulesen auf den Seiten M1 bis M5.

Die nächste ver.di publik erscheint Ende Juli. Bis dahin Ihnen und Euch eine schöne Sommerzeit!

Maria Kniesburges, CHEFREDAKTEURIN DER VER.DI PUBLIK