Ausgabe 06/2015
Kurznachrichten
Busfahrer lassen sich nicht abhängen
SCHLESWIG-HOLSTEIN - Von einem ganztägigen Warnstreik der Beschäftigten des privaten Omnibusverkehrs in Schleswig-Holstein am 11. September war in einigen Teilen des Landes auch die Schülerbeförderung betroffen. "Wir haben mit den Arbeitgebern drei Mal verhandelt, es bewegt sich aber nichts. Es ist für uns nicht erkennbar, dass sie unserer Forderung nach Angleichung der Bezahlung an andere Busunternehmen in Schleswig-Holstein nachkommen wollen", sagt ver.di-Verhandlungsführer Gerhard Mette. Die Arbeitgeber, so Mette weiter, wollten Busfahrer/innen für 36 Monate von der allgemeinen Einkommensentwicklung abhängen. "Das bedeutet für uns, über weitere Warnstreikaktivitäten den Druck so zu erhöhen, dass wir eine Strategie des Aussitzens durch die Arbeitgeber durchkreuzen." Die Warnstreiks werden nicht vor Betriebsbeginn angekündigt. Für diese besondere Härte für die betroffenen Fahrgäste seien ausschließlich die Arbeitgeber verantwortlich.
Saar-Pfalz-Bus: Tarifabschluss erzielt
Rheinland-Pfalz-Saarland - Mitte September wurde für die Beschäftigten der Saar-Pfalz-Bus ein Tarifergebnis mit dem Arbeitgeberverband Agv MoVe und den DGB-Gewerkschaften EVG und ver.di erzielt. Neben einer Einmalzahlung in Höhe von 450 € für Arbeitnehmer bzw. 175 € für Auszubildende wurden vier gestaffelte Erhöhungs- schritte der Bruttomonatstabellen in Höhe von insgesamt 220 € bis zum Jahr 2019 vereinbart. Dazu wurde die Anwendung des kommunalen Manteltarifvertrages TV-Nahverkehr Saar verlängert.
Möbelkette XXXL entlässt weiter
Nordrhein-Westfalen - Anfang September zeigten die Beschäftigten der Möbelkette XXXL abermals ihren Unmut über die Entlassungen am Standort Oberhausen gegenüber ihrem Arbeitgeber. Die Beschäftigten kamen am Mittag vor dem Logistikstandort in Oberhausen-Buschhausen zusammen. Auch im Logistikcenter von Möbel Rück, das zur XXXL-Gruppe gehört, will der Arbeitgeber mehr als 40 Stellen streichen. Die Kündigungen sind den Mitarbeiter/innen bereits zugegangen. Auch hier wird nach den Plänen der XXXL-Unternehmensspitze nur ein kleiner Teil der Belegschaft bleiben. Durch Entlassungen und Vertragsauflösungen wurde die Belegschaft des Möbelhauses bereits mehr als halbiert. "Wenn die Arbeitgeberseite weiter so eine skandalöse Personal- politik betreibt, werden wir den Druck erhöhen", kündigte Isabella Hillig, zuständige ver.di-Sekretärin, an.
Immer auf Seiten der Beschäftigten
BERLIN - Klaus Wilzer, Vorsitzender des Gesamtpersonalrats für die Berliner Finanzämter, ist nach fast 23 Jahren in dieser Funktion in den Ruhestand getreten. Seit Dezember 1992 war er Vorsitzender des Gremiums. In keinem anderen Bundesland hält ver.di in einem vergleichbaren Gremium in der jeweiligen Steuerverwaltung die Mehrheit. Wilzer hatte mit seinem gewerkschaftlichen Engagement und seinem Team die Mehrheit im Dezember 1992 errungen und seither verteidigt. Susanne Stumpenhusen, Berlin-Brandenburger ver.di-Landesleiterin, würdigte den Gewerkschafter als herausragenden Interessenvertreter der Beschäftigten in den Berliner Finanzämtern. Fünfmal hintereinander in dieser Funktion wiedergewählt zu werden sei der Beweis für das Vertrauen der Beschäftigten in sein außerordentliches Engagement. Der Gesamtpersonalrat wählte am 2. September 2015 Jörg Bewersdorf vom Finanzamt Spandau zum neuen Vorsitzenden.