Julia Isaak, 22, ist in der Auszubildung zur IT-Systemelektronikerin

Gegen acht Uhr morgens fange ich an zu arbeiten. Ich bin jetzt im dritten und letzten Ausbildungsjahr zur IT-Systemelektronikerin bei der Deutschen Telekom in Dortmund, mit Betriebseinsatz in Meschede. Mein Arbeitstag beginnt erst mal im Büro. Dort bekommen wir die Aufträge für den Tag. Die Telekom tauscht die bisherigen Kupferleitungen gegen die moderne Glasfasertechnik aus, und wir sind für die technische Umsetzung zuständig. Die Leitungen der Telekom werden auch von den anderen Anbietern genutzt. Wenn ich morgens beginne, kann es also sein, dass wir an diesem Tag ein Kundennetzelement konfigurieren und einbauen. Wir bekommen die Schaltpläne und bereiten das Netzelement vor, indem wir die aktuelle Software draufspielen. Damit "sagen" wir ihm, welche Aufgaben es übernehmen soll. Ich arbeite aber nicht nur mit dem Laptop, sondern durchaus auch mit dem guten, alten Schraubendreher.

Wenn das Netzelement vorbereitet ist, fahren wir zu dem Standort, an dem es eingebaut werden soll. Ich arbeite gemeinsam mit einem Kollegen oder einer Kollegin, der "betrieblichen Fachkraft". Sind wir mit dem Einbau fertig, übergeben wir das Netzelement per Telefon an die zuständigen Stellen. Die Kollegen dort prüfen dann, ob sie technisch darauf zugreifen können. Dann läuft es. Der Breitbandausbau soll 2018 abgeschlossen werden, trotzdem wird uns die Arbeit nicht ausgehen. In diesem Jahr beende ich meine Ausbildung, im Mai ist die schriftliche Prüfung, im Juni dann die mündliche. Ich würde sehr gern weiter in diesem Bereich arbeiten, dabei war ich am Anfang gar nicht davon begeistert. Dann habe ich aber gesehen, wie interessant die Arbeit ist.

Ich wollte immer etwas Technisches machen. In der Schule hatte ich die Wahl, entweder mit Holz zu arbeiten, also Schreinerin zu werden, oder Informatik zu wählen, da mir weder Sprachen noch Politik oder Biologie liegen. Ich habe mich für Informatik entschieden. Mit meinem Mittleren Schulabschluss habe ich aber keinen Ausbildungsplatz zur Fachinformatikerin in Richtung Systemintegration bekommen. Deshalb habe ich zunächst eine schulische Ausbildung zur Informationstechnischen Assistentin am Berufskolleg in Olsberg begonnen. Die war mir aber zu theoretisch. Deshalb habe ich mich parallel für die Ausbildung bei der Telekom beworben. Schon im Vorstellungsgespräch bekam ich die Zusage. Deshalb habe ich das Berufskolleg abgebrochen und bin zur Telekom gewechselt.

Gleich zu Beginn meiner Ausbildung bin ich auch ver.di-Mitglied geworden. Bei der Telekom gibt es keine Jugend- und Auszubildendenvertretung, bei uns heißt es nur Auszubildendenvertretung, kurz AV. Ich bin seit November 2014 in der AV Dortmund aktiv. Künftig wird es bei der Telekom weniger Personal geben, auch die Ausbildungsplätze werden verringert. Dabei konnte ver.di im vergangenen Jahr aber noch die von der Telekom geplante radikale Kürzung mindern.

Protokoll: Silke Leuckfeld

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