Die Geschäftsführung der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH hat eine Betriebsänderung mit massiven Umstrukturierungen bis Ende Juni angekündigt. Vor allem die nichtmedizinischen Dienstleistungen sollen umgebaut werden. Dazu zählen der Einkauf, die Buchhaltung, die Haus- und Medizintechnik, die IT und die Sterilisationsabteilungen. Umfang der Katastrophe: 1.000 Kolleginnen und Kollegen sind davon betroffen. Rund 400 Beschäftigte von ihnen sollen aus den Krankenhäusern mit einem Tarifvertrag in die tariflosen Asklepios-eigenen Töchterunternehmen überführt werden.

Das bedeutet, dass sie zukünftig weniger Rechte haben und an den Tarifsteigerungen nicht mehr teilnehmen können. 600 Beschäftigte, die jetzt schon ohne tarifliche Regelungen weniger Rechte und weniger Geld haben, sollen erneut zwischen den Tochterunternehmen hin und her geschoben werden. Neue Beschäftigte werden in den neuen Gesellschaften zu schlechteren Bedingungen als nach Tarifvertrag KAH eingestellt. Asklepios will durch diese Umstrukturierung zehn Millionen Euro im Jahr sparen. Derzeit verhandelt der Konzernbetriebsrat Hamburg einen Interessensausgleich für alle betroffenen Kolleg/innen mit der Hamburger Geschäftsführung. Dazu sagt die Konzernbetriebsratsvorsitzende Katharina Ries-Heidtke: "Natürlich befürchten unsere Kolleginnen und Kollegen einen weiteren Personalabbau, verbunden mit weniger Kohle im Portemonnaie. Hier soll wieder einmal Geld auf Kosten unserer Kolleginnen und Kollegen erwirtschaftet werden. Wir werden alles in unserer Kraft stehende versuchen, den betroffenen Beschäftigten einen, auch finanziell gestalteten Übergang auszuhandeln. Einen Teilerfolg haben wir erreicht: Für die Beschäftigten in den Sterilisationsabteilungen konnten wir den dynamischen Besitzstand sichern - nun gilt es, dies auch für die anderen Berufsgruppen durchzusetzen. Und die Forderung nach Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen steht bei uns ganz oben."

Die mühsam aufgebauten Strukturen der Interessenvertretungen der Tochterfirmen werden (wieder einmal) durch Umstrukturierungen zerschlagen und neu sortiert. ver.di fordert den Erhalt und Ausbau aller tariflichen Regelungen, einen gemeinsamen Tarifvertrag für die Servicebereiche und den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen.