Ausgabe 05/2017
ver.di lohnt sich
Löhne und Gehälter steigen für 64.000 Beschäftigte
Wohnungswirtschaft - Die rund 64.000 Beschäftigten der Wohnungswirtschaft bekommen ab Juli dieses Jahres mehr Geld. Die Löhne und Gehälter werden in zwei Stufen um 4,6 Prozent erhöht, die unteren Entgeltgruppen und die Vergütungen der Auszubildenden steigen überproportional. Darauf haben sich die Gewerkschaften ver.di und IG BAU mit dem Arbeitgeberverband der Deutschen Immobilienwirtschaft geeinigt. Der Wohnungswirtschaft gehe es gut, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Ute Kittel, deswegen sei es richtig, "dass die Beschäftigten an den guten Ergebnissen der Branche beteiligt werden. Zumal sie mit Arbeitsverdichtungen zu kämpfen haben." Zum 1. Juli dieses Jahres steigen die Gehälter um 2,4 Prozent, mindestens aber um 65 Euro, ein Jahr später folgt eine Gehaltserhöhung um 2,2 Prozent. Die Azubis bekommen 40 bzw. 30 Euro mehr.
Tarifabschluss bei der BVG
Berlin - Für die rund 12.500 Beschäftigten der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) konnte ein Tarifabschluss erzielt werden. Sie bekommen rückwirkend ab 1. Januar dieses Jahres 2,5 Prozent mehr Gehalt. Daneben konnte eine Verbesserung für Neubeschäftigte durchgesetzt werden: Durch eine einmalige Verkürzung der Stufenaufstiege erhalten noch in diesem Jahr etwa 1.100 neue Kolleginnen und Kollegen bis zu fünf Prozent mehr Geld. In den kommenden Jahren werden 4.400 Beschäftigte von dieser Regelung profitieren. Das sei ein erster Schritt, um die Arbeit bei der BVG wieder attraktiver zu machen, sagte ver.di-Verhandlungsführer Jeremy Arndt. Es gebe massive Nachwuchsprobleme, "da offenbar potenzielle Bewerberinnen und Bewerber nicht mehr bereit sind, für rund 2.000 Euro im Monat Bus oder Bahn zu fahren".
ARD: Eckpunkte für Altersversorgung
ARD-Rundfunkanstalten - ver.di hat sich mit der ARD auf Eckpunkte zur Sicherung der Altersversorgung verständigt. "Klar ist, den Beschäftigten wird einiges abverlangt, weil die Rundfunkanstalten harte Einschnitte gefordert haben", sagte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke. "Wir konnten allerdings manche Zumutung abwehren und einiges verbessern." Eine Neuregelung war notwendig, weil die ARD die Versorgungstarifverträge Ende 2016 gekündigt hatte. Neueingestellte stehen künftig ohne Altersvorsorgeleistungen da. Der Kompromiss sieht vor, dass die Betriebsrenten geringer steigen als die Gehälter, sie bleiben aber, anders als von der ARD gefordert, an die Tarifsteigerungen gekoppelt. ver.di konnte zudem erreichen, dass bei vorzeitiger Inanspruchnahme geringere Abschläge fällig werden. Eine weitere Vereinbarung sieht vor, dass auch Beschäftigte, die seit Anfang 2017 für die ARD arbeiten, Anspruch auf betriebliche Altersversorgung erhalten. Das gilt auch für befristet Beschäftigte.
Neuer Tarifvertrag für Sozialwirtschaft
Sachsen-Anhalt - ver.di, die GEW und die Paritätische Tarifgemeinschaft haben sich rückwirkend zum 1. Juli 2016 auf einen Tarifabschluss für die Beschäftigten in rund 20 von der Tarifgemeinschaft vertretenen Unternehmen der Sozialwirtschaft in Sachsen-Anhalt geeinigt. Die Gehälter für insgesamt 4.000 Beschäftigte in Pflege, Beratung, Kinder- und Erwachsenenbetreuung werden bis zum Jahr 2018 auf 90 bis 95 Prozent des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TvÖD) angehoben. Noch in diesem Jahr wollen die Tarifvertragsparteien Verhandlungen über einen neuen Manteltarifvertrag in der Sozialwirtschaft aufnehmen.