100.000 Unterschriften

„Abrüsten statt Aufrüsten“ – Mehr als 100.000 Unterschriften hat das Bündnis „Abrüsten statt Aufrüsten“ bis Mitte September für seinen Aufruf gegen die geplante Erhöhung der Rüstungsausgaben gesammelt. Ende vergangenen Jahres waren Künstler/innen, Politiker/innen und Wissenschaftler/innen mit ihrem Aufruf an die Öffentlichkeit gegangen (siehe auch ver.di publik 08_2017). Der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske zählte zu den Erstunterzeichner/innen. Hintergrund ist die Verabredung innerhalb der NATO, die Rüstungsausgaben in den Mitgliedsstaaten auf zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu erhöhen. Für Deutschland ist das nahezu eine Verdoppelung. Geld, das im sozialen Bereich und bei der Infrastruktur fehlt. Das Bündnis „Abrüsten statt Aufrüsten“ sammelt weitere Unterschriften. Dazu sind unter anderem Anfang November lokale Aktionen und Demonstrationen geplant, näheres dazu steht auf der Webseite der Initiative. Anlass ist die 2. und 3. Lesung des Bundeshaushalts im Bundestag.

www.abruesten.jetzt


Ehrung für Katja Urbatsch

Bundesverdienstkreuz – Katja Urbatsch, die Gründerin und Geschäftsführerin der gemeinnützigen Organisation ArbeiterKind.de, ist mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Gewürdigt werden damit ihre Verdienste um Bildungsgerechtigkeit und kulturelle Teilhabe. ArbeiterKind.de ist ein Netzwerk, das Menschen unterstützt, die als Erste in ihrer Familie studieren oder studiert haben. In der Ausgabe 10_2009 der ver.di publik hatten wir Katja Urbatsch und ihre Arbeit in dem Portrait „Die Neugierige“ vorgestellt.

https://publik.verdi.de/2009/ausgabe_10/lebe/mensch/seite-24/A0


Eine Bühne für das Engagement

Mitmach-Aktion – In Deutschland engagieren sich Millionen Menschen privat, in ihrem Unternehmen, in Vereinen, Parteien und Organisationen für den Zusammenhalt einer vielfältigen Gesellschaft und gegen Rassismus und Ausgrenzung. Die Allianz für Weltoffenheit, ein Bündnis von neun zivilgesellschaftlichen Organisationen und Verbänden, darunter auch der Deutsche Gewerkschaftsbund, möchte diesem Engagement eine Bühne bieten. Zum 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, hat sie ihre Initiative „Deutschland #vereint“ gestartet. Sie ruft engagierte Menschen auf, Fotos zum Thema auf der Webseite www.deutschland-vereint.de hochzuladen. Die Aktion läuft bis zum 9. November.

www.deutschland-vereint.de


Bürgerbewegung Finanzwende

Finanzen – Zehn Jahre nach dem Ausbruch der Finanzkrise durch den Untergang der Lehman Brothers Investmentbank stellt die Finanzbranche neue Forderungen für eine Deregulierung unter dem Mantel der Wettbewerbsfähigkeit. Aus diesem Anlass hat sich bereits im Juli der Verein „Bürgerbewegung Finanzwende“ gegründet. Die Gründungsmitglieder bilden ein breites gesellschaftliches Spektrum ab, mit dazu zählt auch der Deutsche Gewerkschaftsbund. „Wir fordern, dass Finanzmärkte wieder den Menschen dienen und nicht umgekehrt“, heißt es in einem Appell, der auf der Webseite des Vereins noch gezeichnet werden kann. Darin werden fünf Kernforderungen an Bundesfinanzminister Olaf Scholz, SPD, formuliert, die er als Maßnahmen zur Überwindung der Finanzkrise auf den Weg bringen soll. Dazu zählt eine Finanztransaktionssteuer ebenso wie ein Lobbyregister. Auch in anderen europäischen Ländern gibt es Bürgerinitiativen für mehr Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit im Finanzsystem.

www.finanzwende.de


Indizien für prekäres Leben

Studie – Rund vier Millionen Erwerbstätige leben in Deutschland dauerhaft in prekären Umständen. Sie haben Jobs ohne Perspektive , ein geringes Einkommen und/oder eine mangelhafte soziale Absicherung. Ermittelt hat diese Zahl ein Forscherteam um Jutta Allmendinger vom Wissenschaftszentrum Berlin und Markus Promberger von der Universität Erlangen-Nürnberg. Sie haben eine Reihe von sozialen Indikatoren ermittelt, die als Indizien für ein prekäres Leben dienen können. Erst wenn mehrere dieser Faktoren über einen längeren Zeitraum zusammentreffen, spricht das Team von prekären Umständen. Damit ist das Bewertungsverfahren konservativ angelegt – umso erschreckender ist die Zahl von vier Millionen Betroffenen.

www.boeckler.de


Einheitliches Bundesgesetz

Weiterbildung – In Deutschland sollen Zugang, Teilnahme und Finanzierung der Weiterbildung durch ein Bundesweiterbildungsgesetz einheitlich auf hohem Niveau sichergestellt werden. Das haben ver.di und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, GEW, zum Auftakt des Deutschen Weiterbildungstages Ende September vorgeschlagen. Weiterbildung für alle werde nicht nur zu einer entscheidenden Frage der Innovationsfähigkeit des Landes, sondern immer mehr auch zu einer Frage sozialer Gerechtigkeit. Nach wie vor sei Weiterbildung selektiv und verstärke so die soziale Ungleichheit. Deswegen sprach sich ver.di-Bundesvorstandsmitglied Ute Kittel für einen Rechtsanspruch auf Weiterbildung und Förderung aus.


Die Bildung der Mutter

Kinderbetreuung – Ob Kinder eine Kindertagesstätte besuchen oder nicht, hängt häufig immer noch vom familiären Hintergrund ab. Die Bildung der Mutter, die Erwerbstätigkeit der Eltern, das Armutsrisiko und der Migrationshintergrund seien entscheidende Faktoren, hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung festgestellt. Das habe auch der seit 2013 geltende Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr nicht verändert.

www.diw.de


Teilzeitquote gesunken

Arbeitsmarkt – Erstmals seit vielen Jahren ist die Teilzeitquote in Deutschland gesunken. Das hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung im September mitgeteilt. Zwar wächst die sozialversicherungspflichtige Teilzeit weiter, allerdings ist im zweiten Quartal des Jahres die Zahl von Vollzeitbeschäftigten noch stärker gestiegen. Das wirkt sich in der Berechnung auf die Quote aus.

www.iab.de