Ausgabe 07/2018
Kurznachrichten
Rentenbeiträge – Wer Angehörige pflegt, bekommt von der Pflegekasse Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung. Sie sind nach Aufwand und Pflegegrad gestaffelt. Gerade für Rentnerinnen, die nur eine kleine Rente beziehen, bietet diese kaum bekannte Regelung eine gute Möglichkeit, die eigene Rente aufzubessern. Und so geht’s: Sie müssen für die Zeit der Pflege eine Teilrente beziehen, also auf ein Prozent ihrer monatlichen Rentenzahlung verzichten. Zudem müssen Sie zehn Wochenstunden Pflege leisten, auf mindestens zwei Tage pro Woche verteilt. Wenn Sie nicht mehr pflegen, können Sie wieder Ihre Vollrente beziehen. Die Rentenzahlung steigt dann auch um die in der Pflegezeit erworbenen Entgeltpunkte an. Beim Pflegegrad 2 macht das für jedes Pflegejahr bis zu 8 Euro pro Monat aus, beim Pflegegrad 3 bis zu 13 Euro. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, CDU, hat jüngst angekündigt, diese Regelung einschränken zu wollen. Das haben ver.di und Sozialverbände gemeinsam abwehren können. Die Honorierung von Lebensleistung und die Stärkung kleiner Renten, insbesondere von Frauen, sollen weiterhin ein wichtiger Bestandteil der sozialpolitischen Agenda sein. „Wer Menschen, die drei Jahre Angehörige pflegen, nicht mal 20 Euro mehr Rente zugestehen will, zeigt der Pflege in den Familien die kalte Schulter“, so der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske.
Beleidigung mit Folgen
Verlosung – Wenn zwei Männer in Streit geraten, in diesem Fall ein christlicher Libanese und ein palästinensischer Flüchtling, der eine Mechaniker, der andere Bauleiter, ist nicht immer vorauszusehen, wohin das führen wird. Vor allem, wenn der eine nicht weniger verbohrt ist als der andere. So schaffen es Toni und Yasser in diesem Oscar-nominierten und mit dem Friedenspreis ausgezeichnetem libanesischen Spielfilm, das ganze Land über die Stadtgrenzen Beiruts hinaus in Unruhe zu versetzen. Obwohl sich das Drama hauptsächlich vor Gericht, in Tonis Wohnung, Werkstatt und im Krankenhaus abspielt, nimmt es etliche unerwartete Wendungen und bleibt so bis zum Schluss nervenzehrend spannend. Dazu glänzen die Schauspieler/innen durch die Bank weg. Zum Filmstart in den deutschen Kinos am 25. Oktober verlosen wir 3x2 Freikarten unter dem Stichwort „Der Affront“. Schreiben Sie uns, worum Sie sich zuletzt gestritten haben, an ver.di publik, 10112 Berlin oder: redaktion.publik@verdi.de