Am Anfang war das Spielzeug. Irgendwo in Amerika entdeckte der Fotokünstler Michael Wolf in einem Schnäppchenmarkt einen durchsichtigen Behälter mit 600 kleinen Plastikfigürchen und fragte sich, wie es wäre, wenn er 6.000 solcher Figuren hätte, und was sich daraus machen ließe. Derzeit sind es 20.000 Plastikspielzeuge, die er gesammelt und in den Hamburger Deichtorhallen zu einer riesigen Wandinstallation mit den Porträts chinesischer Arbeiterinnen zusammengeführt hat. Denn das kam nach der Sammelwut, die Idee, diejenigen zu zeigen, die diese Spielzeuge produzieren. Die ihr Geld mühselig mit der Produktion von Plastikspielzeugen verdienen, die weltweit Kinderzimmer fluten. Rechts ist ein Ausschnitt aus der beeindruckenden Wand zu sehen, die Teil der Ausstellung „Life in Cities“ ist, in der Wolf neben Porträts von eingeengten U-Bahn-Fahrer*innen aus Tokio ebenso dichte Häuseransichten aus Hongkong, Chicago und Paris zeigt. Allesamt Bilder mit Sogwirkung. Die Ausstellung „Life in Cities“ ist noch bis 3. März in den Deichtorhallen Hamburg im Haus der Photographie, Deichtorstr. 1–2, Di–So 11–18 Uhr, zu sehen.