Liebe Redaktion, liebe ver.di-Aktivisten! Ein gesundes und erfolgreiches Jahr wünsche ich jedem von Ihnen persönlich, sowie uns allen zusammen.

Sie haben im letzten Jahr sehr gute Arbeit geleistet. Auf Seite 11 schreiben Sie in Ihrem Interview über die Quadratur des Kreises. Das ist ein wirklich sehr aufregendes Thema für mich. Die Moral von Staat und Gesellschaft verkommt durch die unterschiedlichsten Enttäuschungen. Richtig sind die angesprochenen Boykotts gegen diejenigen in der Gesellschaft, welche sie auf so unerträgliche Weise zerstören. Ich wünschte mir mehr Veröffentlichungen solcher Störer. Bitte bringt immer eine Seite über gute und schlechte Firmen. Firmen, die mit bestem Beispiel vorangehen, und Firmen, die sich so sehr negativ ins Blickfeld rücken. Ich bin neugierig auf alle Fakten, die Ihr so zusammenbekommt. Meine Lieblingszeitschrift ist aus diesem Grund „Schrot und Korn“.

Ein starkes 2019 wünscht Steffen Neubert, per E-Mail


Thema „Wieder weniger Frauen im Bundestag“, ver.di publik 8_2018

„Feminismus“ gilt landläufig als links und fortschrittlich. Tatsächlich handelt es sich um ein Instrument des Neoliberalismus mit dem Ziel, die Solidarität zwischen Männern und Frauen anzugreifen und damit zugleich soziale Standards in Frage zu stellen. Das funktioniert leider sogar in einer Vereinigung wie der Gewerkschaft, für die Solidarität der Kern ihres Daseins ist und die ohne Solidarität gar nicht existieren würde. „Feminismus“, um das gleich klarzustellen, ist nicht dasselbe wie „Frauenrechte“. Damit komme ich zur letzten Publik-Ausgabe (8/2018), in der sich wieder einmal zahlreiche Schleifspuren dieses Feminismus finden. Beispiel 1: „Wieder weniger Frauen im Bundestag“, stellt die Redakteurin fest, führt das vor allem darauf zurück, dass die AfD in das Parlament eingezogen ist und dort die Männer dominieren. Sie fordert eine 51-Prozent- Quote für Frauen, „wenn das Parlament ein Abbild der Gesellschaft sein soll.“ Schlägt die Kollegin allen Ernstes vor, im Bundestag sollen also mehr AfD-Frauen Platz nehmen? Obwohl das nebenbei das Bild der AfD manipulativ verzerren würde. Es wäre ja gerade kein Abbild dieser Partei. Fragt sie sich gar nicht mehr, wer etwas davon haben soll? Ist Frau gleich Frau und damit gleich gut für die Gesellschaft? Andererseits könnte man auch sagen: Mehr Schaden können mehr AfD-Frauen auch nicht anrichten. Der Einsatz der real vorhandenen Bundestagsfrauen für Frauen macht beispielsweise jetzt schon vor den Schlauchbooten im Mittelmeer halt. Die einen (Frau Weidel) bejubeln’s, die anderen beschweigen's nur verschämt. Es kommt aufs Gleiche heraus. Aber dass den WählerInnen vorgesetzt wird, wen sie überhaupt wählen können, diese Restriktion wird nicht in Frage gestellt. Beispiel 2: Zum Film „Die Frau des Nobelpreisträgers“/„The Wife“ schreibt die Rezensentin, Glenn Close spiele „bravourös die Männerwelt an die Wand“. Diese Kollegin verwechselt leider die Ebenen. Die Filmfigur spielt vielleicht im Film die Männerwelt an die Wand. Glenn Close aber ist die Darstellerin, die in ihrer Arbeit ausgerechnet von einem Mann, dem Regisseur, angeleitet wird. Ich nehme mal an, nicht unwesentlich.

Thomas Moser, Berlin


Thema „Gelbfieber in Frankreich“, ver.di publik 8_2018

Vielen Dank für die Berichterstattung über die Gelbwesten-Aktionen in Frankreich. Inzwischen sind viele Ziele der Protestbewegung erreicht. Das zeigt, dass sich die Bereitschaft und der Wille zu Änderungen der Alltagsbedingungen der Menschen auszahlt. Wie der auf Seite 11 erwähnte 3. Schattenbericht der nationalen Armutskonferenz zeigt, haben wir in Deutschland die gleichen Probleme wie unsere Nachbarn.

Weshalb entsteht dann bei uns nicht eine vergleichbare Bewegung?

Ich vermute, dass es an geeigneten Persönlichkeiten fehlt, die die Initiative und die Führung übernehmen. Die Gewerkschaften könnten und sollten diese Aufgabe übernehmen, weil sie nicht in die rechte oder linke Ecke geschoben werden können.

Dr. Klaus Kunt, per E-Mail Dieser erhellende Einblick in ein vermeintliches Phänomen gibt doch sehr viele Antworten. Allerdings auch solche, bei denen wir uns als Gewerkschaften neue Fragen beantworten müssen.

Artur Hoch, Augsburg


Mein Arbeitsplatz „Eiskalt abserviert“, ver.di publik 8_2018

Der Bericht zeigt einen Einzelfall von vielen. Er hinterlässt bei mir Wut und Empörung.Wieso überlassen unser Staat und unsere Politik eigentlich den Gewerkschaften die Einhaltung des Grundgesetzes?

Da steht doch etwas von Menschenwürde usw.. Genauso sieht es mit den Arbeitsbedingungen bei Amazon oder bei den Zustellern usw. aus. Es ist doch wohl eine gesamtgesellschaftliche politische Aufgabe u. a. der Regierung und auch der Staatsanwaltschaften, das zu verhindern – und nicht Aufgabe der Gewerkschaften. Es ist sehr bequem, diese Misere den Gewerkschaften zu überlassen, während in Hinterzimmern oder auch ganz öffentlich mit den Arbeitgebern gemauschelt wird. Die Menschenrechte werden anscheinend nur bei bestimmten anderen Staaten eingefordert, bei uns nicht.

Ulrich Straeter, Essen


Kommentar „Grund und Boden gerecht besteuern“, ver.di publik 8_2018

Es gibt nicht nur Villenbesitzer und Mieter. Die Eigennutzer kleinerer Immobilien profitieren nicht von gestiegenen Mieten oder Bodenrichtwerten. Ich habe vor Jahren von meinem versteuerten Einkommen eine kleine 2-Zimmer-Wohnung gekauft. Heute könnte ich diese Wohnung aufgrund explodierender Preise (Szeneviertel) weder kaufen noch mieten. Laut Ihrem Kommentator müsste meine Grundsteuer nun stark erhöht werden – ich müsste verkaufen und mir einen Plattenbau am Stadtrand suchen. Für den Kommentator wäre das dann „gerecht“. Ich denke: selbstgenutztes Wohneigentum in angemessener Größe sollte ganz von der Grundsteuer befreit werden.

Bernhard Pohl, Hamburg


Thema Sozialabgaben

Mich beschäftigt seit einiger Zeit ein Thema. Warum müssen wir auf Überstunden, Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld Sozialabgaben zahlen, wenn es aber um Arbeitslosengeld geht, werden diese Gelder nicht mit angerechnet, sondern nur der normale Grundlohn?

Sabine Gottwald, per E-Mail


ver.di Publik allgemein

Gerade Arbeiter und Angestellte sollten untereinander möglichst solidarisch sein und sich nicht gegeneinander ausspielen lassen!

Deswegen würde ich mir im neuen Jahr 2019 einen neuen Vertreter im Bundeskanzleramt wünschen, der ein größeres Verständnis für die Interessen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst und in anderen Bereichen der Wirtschaft aufbringt.

Stefan Hilse, Wiesbaden


Thema „Von wegen Gerechtigkeit“, ver.di publik 8_2018

Das deutsche Rentensystem ist extrem ungerecht. Dass ausgerechnet ein SPD-Bundeskanzler das Klientel seiner Partei, Arbeiter und Angestellte, so betrogen hat, ist unerhört. Und rächt sich wahrscheinlich jetzt, da die Partei immer mehr an Stimmen verliert.

Die Rente muss reichen, um den Lebensstandard, den man hatte, als man noch arbeitete, aufrecht zu erhalten. Ich fordere deshalb, dass alle in die Rentenversicherung einzahlen. Also auch Selbstständige, Beamte, Politiker usw. wie in Österreich. Ich möchte, dass das österreichische System übernommen wird. Nur so kann die Rente meiner Meinung nach auch in Zukunft sicher sein. Vor allem auch für die jungen Leute, die heute nicht wissen, ob sie überhaupt noch eine Rente bekommen. Ich wünsche mir, dass dies von einem Politiker gelesen wird und sich die Politik dazu entscheidet, das österreichische System, das meiner Meinung nach gerechter ist, zu übernehmen. Kevin Kühnert von der SPD will Hartz IV abschaffen. Dann sollte er sich auch für eine bessere Rente einsetzen.

Albert Hämpel, Taunusstein


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