Endlich gibt es mehr Geld für die Dachser-Beschäftigten

Mit einem so schnellen Abschluss hatte wirklich niemand gerechnet: Schon zwei Tage vor der ersten Tarifverhandlung zwischen ver.di und Dachser SE in Stuttgart steht plötzlich das Ergebnis fest. Ab dem 1. April 2019 werden die Beschäftigten der Dachser-Niederlassung Kornwestheim, zu der auch die Standorte Vaihingen / Enz, Öhringen und Rottenburg gehören, nach dem Flächentarifvertrag für Speditionen und Logistik des Landes bezahlt. Das verkündete Niederlassungsleiter Markus Maurer der erstaunten Belegschaft, die sich riesig freute, bei einer kurzfristig einberufenen Versammlung. Je nach Tarifgruppe und Schichteinteilung bedeutet das für die Beschäftigten bis zu mehrere hundert Euro mehr im Monat. Zuvor wurden sie nach dem bayerischen Branchen-Tarifvertrag mit niedrigeren Löhnen bezahlt.

Das ist vor allem den ver.di-Kolleg*innen aus Kornwestheim und Vaihingen / Enz zu verdanken. Dort sind eine engagierte Betriebsgruppe und ein starker Betriebsrat gemeinsam mit ver.di aktiv. „Ganz klar konnten wir den Tarifvertrag nur durchsetzen, weil wir die Betriebsrats-Wahlen gewonnen haben und durch den Mitglieder-Zuwachs“, ist sich Ezben Arifov, Mitglied im dortigen Betriebsrat, sicher. „Nach der Aufforderung von ver.di zu Tarifverhandlungen war der Druck dann viel zu hoch. Das haben wir alle gemeinsam geschafft, und darauf bin ich stolz.“

Eine Herausforderung bleibt jedoch: Im vergangenen Dezember hatten die Beschäftigten Vertragsergänzungen erhalten, in denen auch ihre zukünftige Tarifgruppe steht. Etliche Beschäftigte wurden zu niedrig eingruppiert, die Beteiligung des Betriebsrats wurde übergangen und soll erst später stattfinden. Die Kolleg*innen werden sich das nicht gefallen lassen, sagt Jo Hees, ver.di-Vertrauensmann in Vaihingen: „Es geht hier darum, Gerechtigkeit durchzusetzen. Wir sind keine Bittsteller, sondern fordern nur, was uns zusteht. Wer dabei zu unfairen Mitteln greift, wird keinen Erfolg haben.“