Ausgabe 02/2019
ver.di bildet aus
ver.di plant, am 1. Oktober mit der Ausbildung zukünftiger Gewerkschaftssekretär*innen in einem neu entwickelten Traineeprogramm zu starten. Schon Anfang April sollen die Stellen dazu im Internet unter karriere.verdi.de ausgeschrieben werden. Damit wird bundesweit eine einheitliche Grundlagenausbildung für Gewerkschaftssekretär*innen bei ver.di geschaffen.
„Wir arbeiten nicht nur an der Verbesserung der Arbeitsbedingungen unserer Mitglieder, wir wollen auch selbst für eine gute und zielgerichtete Ausbildung und gute Karrierechancen bei uns in der Organisation sorgen“, sagt Karin Hesse, die im ver.di-Bundesvorstand für Personal zuständig ist. Der größte Unterschied zum bisherigen Karriereweg bei ver.di sei, dass alle über das Traineeprogramm neu eingestellten Kolleg*innen eine einheitliche praktische und theoretische Vorbereitung auf die Tätigkeit als Gewerkschaftssekretär*in durchlaufen. Das betrifft auch Bewerber*innen, die schon einen passenden Studienabschluss, beispielsweise an der Europäischen Akademie der Arbeit, oder einen betrieblichen Hintergrund mitbringen. „Diese Einarbeitung ist einzigartig in der Gewerkschaftslandschaft“, betont Karin Hesse, „weil die Trainees bei uns in der Regel ihr späteres Zieleinsatzgebiet schon kennen und sich nicht nach dem Programm neu bewerben müssen“.
Das heißt auch, wer sich künftig auf eine so ausgeschriebene Stelle bewirbt, dessen Einstellung ist an die Auswahl ins Traineeprogramm und die 18-monatige Ausbildung gebunden. Das Programm startet in den drei Kernbereichen der Gewerkschaftsarbeit: Fachbereichsarbeit, Beratung und Recht, Jugendarbeit. Zunächst sollen jährlich zwei Ausbildungszüge mit je 14 Trainees an den Start gehen. „Wir werden zugleich prüfen, ob das reicht, um unseren Personalbedarf zu decken“, sagt Karin Hesse. Das mache auch deshalb Sinn, weil die Trainees während der Einarbeitung alle notwendigen Kernkompetenzen für die Arbeit in ver.di entwickeln.
Im ersten Jahr erhalten sie theoretische Grundlagen in ein- bis dreiwöchigen Unterrichtsblöcken sowie praktische Einweisungen in sechs Praxisstationen, die für alle identisch sind. Nur die letzte Station in der Spezialisierungsphase ist unterschiedlich. Hierbei handelt es sich um die jeweilige Zielstation, also die Arbeitsstelle, auf die sich die Trainees beworben haben. Die Qualifizierung und Einarbeitung dort dauert ein halbes Jahr.
„Während des Programms bekommen die Trainees regelmäßig Feedbackgespräche mit einem gemeinsamen Blick auf den Stand der Ausbildung“, sagt Karin Hesse. Wenn das Praxisprojekt in der Spezialisierungsphase erfolgreich abgeschlossen ist, dann sind sie ausgebildete Gewerkschaftssekretärinnen und -sekretäre. Das Gehalt ist ebenfalls geregelt: Alle Trainees kommen in die Vergütungsgruppe für Gewerkschaftssekretäre in Einarbeitung. Das Gehalt steigert sich nach Abschluss des Programms jeweils nach Berufsjahren und individuellem Karriereaufstieg.
Mehr erfahren: karriere.verdi.de