Unter Beobachtung: In China, dem Land der Mitte, läuft das größte Experiment am lebenden Objekt mit KI, Künstlicher Intelligenz. Es werden nicht nur wie auf dem nebenstehenden Bild Gesichter von Menschen auf der Straße gescannt, sondern auch Schüler*innen in ihren Klassenräumen. Ohne ihr Wissen. Und was die Gesichtserkennung mit Hilfe der KI nach dem Scan ausspuckt, fließt später in die Beurteilung der Schüler*innen mit ein: Waren sie konzentriert? Haben sie sich am Unterricht beteiligt? Oder waren sie desinteressiert? Der französische Fotograf Gilles Sabrie lebt seit 2005 in China und hat für die diesjährige 25. Ausgabe der „Fotos für die Pressefreiheit“ von „Reporter ohne Grenzen“ den Überwachungsapparat Chinas in den Blick genommen. Das Foto rechts hat er aus einem Demonstrationsvideo eines Pekinger Softwareentwicklers abfotografiert. Offenbar arbeiten und verdienen nicht wenige Menschen in China tatkräftig mit an ihrer eigenen Überwachung. pewe

Fotos für die Pressefreiheit 2019, 98 S., taz Verlags- und Vertriebs-GmbH, ISBN 978-3-937683-82-9, der Bildband kann bestellt werden unter www.reporter-ohne-grenzen.de/shop