Ausgabe 07/2019
ver.di lohnt sich
Knapp 5 Prozent in zwei Stufen
Postbank – ver.di hat im Tarifkonflikt mit der Postbank ein Tarifergebnis mit deutlichen Entgeltsteigerungen erzielt. Ab November 2019 steigen die Gehälter um 3 Prozent, ab Januar 2021 um weitere 1,75 Prozent. Für Beschäftigte des Postbankfilialvertriebes und der Postbank Direkt erhöhen sich die Gehälter in der zweiten Stufe um mindestens 110 Euro. Jeder Beschäftigte bekommt ein Wahlrecht, ob die Gehaltserhöhungen in Geld oder in Freizeit realisiert werden sollen. Die Laufzeit gilt bis zum 31. Dezember 2021. Darüber hinaus wurde der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen um zwei Jahre verlängert und gilt nun bis zum 30. Juni 2023. Die Auszubildenden des Postbank Filialvertriebes sollen künftig vier Tage mehr Urlaub bekommen.
Eine Tabelle und mehr Geld
Pflegen & Wohnen – Die rund 2.000 Beschäftigten beim privaten Pflegeheimbetreiber Pflegen & Wohnen erhalten Gehaltserhöhungen in zwei Stufen: 4,9 Prozent zum 1. Januar 2020 und 4,7 Prozent zum 1. Januar 2021. Die Auszubildenden erhalten ab dem 1. Januar 2020 im ersten Ausbildungsjahr 1.160 Euro, das sind 100 Euro mehr als bisher, und ab dem 1. Januar 2021 monatlich 1.220 Euro, weitere 60 Euro mehr. Außerdem wird ab 2021 ein einheitliches 13. Monatsgehalt von 100 Prozent eingeführt. Für ver.di-Mitglieder wird ein Bonus von 156 Euro Erholungsbeihilfe gewährt, für Auszubildende von 90 Euro. "Ein Einstiegsgehalt von fast 3.000 Euro für Pflegefachkräfte ist erstmals bundesweit erreicht worden", so Arnold Rekittke, Gewerkschaftssekretär bei ver.di Hamburg. Zudem wurden die alten Tabellen in einer neuen zusammengeführt, bei der alle gewinnen. Die Entgeltgruppe 1 ist gestrichen, die Beschäftigten werden jetzt in die Entgeltgruppe 2 eingruppiert.
Bis zu 7,8 Prozent mehr Entgelt
AWO Saarland – Für die insgesamt rund 5.200 Beschäftigten der Arbeiterwohlfahrt Saarland konnten ver.di und die Geschäftsführung der AWO in der vierten Verhandlungsrunde in Saarbrücken eine Tarifeinigung erzielen. Mit einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2020 wurden in zwei Schritten Entgeltsteigerungen von 4,4 Prozent bis zu 7,8 Prozent erzielt. Für Auszubildende und Praktikanten sollen die Entgelte in zwei Schritten um jeweils 50 Euro steigen.
Tarifverhandlungen abgeschlossen
Autobahn GmbH des Bundes – ver.di und die privatrechtliche Autobahn GmbH des Bundes haben sich nach langen Verhandlungen Ende September auf einen Tarifvertrag zur Überleitung der Länderbeschäftigten in das neue Tarifwerk der Autobahngesellschaft geeinigt. Geeinigt haben sich die Tarifparteien auch auf zwei Tarifverträge zur Regelung der betrieb- lichen Interessenvertretung. Es wurde ein Übergangsmandat für die bisherigen Personalräte und die zukünftige Betriebsrätestruktur vereinbart. Mit dem neuen Tarifwerk sind deutliche Verbesserungen für die von den Ländern zur Autobahngesellschaft wechselnden Beschäftigten verbunden, wie zum Beispiel die Anwendung der Entgelttabelle des Bundes und der Anspruch Teilzeitbeschäftigter auf Überstundenzuschläge bereits bei Überschreitung der vereinbarten wöchent- lichen Arbeitszeit. Erstmals im Bereich des öffentlichen Dienstes werden auch die ausbildungsintegrierten und die praxisintegrierten dualen Studiengänge tarifiert.