Ausgabe 01/2020
ver.di lohnt sich
Mantel und Entgelt vereinbart
PreZero – ver.di hat sich mit dem Entsorgungs- und Umweltdienstleister PreZero auf einen Tarifvertrag mit bundeseinheitlichen Standards für die rund 1.500 Beschäftigten geeinigt. Das Ergebnis umfasst einen Manteltarifvertrag, der die allgemeinen Arbeitsbedingungen regelt. Außerdem legt ein Vergütungstarifvertrag die Eingruppierungssystematik und die Entgeltstruktur fest, die künftig bei einem Einstiegslohn von über 12 Euro beginnt. PreZero hat seinen Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Porta Westfalica und gehört zur Handelsgruppe Schwarz (Lidl/Kaufland). ver.di geht davon aus, dass der Tarifvertrag auch eine Signalwirkung auf die gesamte Branche hat und dazu beitragen wird, dass die Beschäftigten auch woanders angemessener bezahlt werden.
Sozial geschützt in schwieriger Zeit
Provinzial NordWest – ver.di hat für die 3.500 Beschäftigten im Versicherungskonzern Provinzial NordWest einen Tarifvertrag vereinbart, der betriebsbedingte Beendigungskündigungen bis Juni 2025 ausschließt. Die Betriebe Münster, Kiel und Hamburg sollen dauerhaft gesichert werden. Fremdvergabe ist nur in sehr eng beschriebenen Grenzen überhaupt möglich. Negative Auswirkungen für eventuell betroffene Beschäftigte sind ausgeschlossen worden. In jedem einzelnen Fall einer Veränderung des Arbeitsplatzes sollen die bestehenden oder künftig abzuschließenden Sozialpläne gelten. Und in allen Teilen des Konzerns sollen auch zukünftig die ver.di-Tarifverträge gelten.
Mehr Geld in der Leiharbeit
Leiharbeit – Die Tarifgemeinschaft Leiharbeit des DGB hat noch kurz vor Weihnachten einen Tarifabschluss für die rund 750.000 Beschäftigten der Leiharbeit erreicht. Die Entgelte steigen 2020 um 1,9 Prozent im Westen und 3 Prozent im Osten. Zum 1. Oktober 2020 gibt es im Osten eine zweite Anpassung um weitere 2,2 Prozent. Ab dem 1. April 2021 wird die bei den Tarifverhandlungen 2016 vereinbarte Angleichung der Löhne in Ost und West vollständig erreicht. Bundesweit gilt dann in allen neun Entgeltgruppen die Tabelle West. Überdies steigen die Löhne ab 1. April 2021 um weitere 3 Prozent, ab 1. April 2022 nochmals um 4,1 Prozent. Mit einer neuen, zusätzlichen Entgeltgruppe (2b) werden Leiharbeiter*innen mit einfacher Qualifikation deutlich bessergestellt. Arbeitnehmer*innen mit einer dreijährigen abgeschlossen Berufsausbildung werden künftig in die Entgeltgruppe 4 eingruppiert. Auch Weihnachts- und Urlaubsgeld werden erhöht, der Urlaubsanspruch steigt.
Geld und bessere Bedingungen
TUI – Kurz vor Weihnachten hat ver.di einen Tarifabschluss für die rund 2.400 Beschäftigten der TUIfly erzielt. Für alle Beschäftigten am Boden und in der Kabine sowie für die Auszubildenden gibt es eine Gehaltserhöhung von 2,5 Prozent ab dem 1. Januar 2021. Die Vergütungen erhöhen sich beim Kabinen- und Bodenpersonal um mindestens 55 Euro. Der Mietzuschuss für die Auszubildenden wird um 50 Euro auf maximal 200 Euro im Monat angehoben, die Zuschläge für Sonn-, Feiertags- und Nachtarbeit für sie konnten auf fünf Euro je Arbeitsstunde verdoppelt werden. Weitere Verbesserungen gibt es darüber hinaus bei den Krankenbezügen und bei den Ruhezeiten.