26. März 2020 – „Was wir momentan einlagern, hat mit dem, was wir derzeit benötigen, wenig zu tun. Eigentlich müssten wir Handschuhe, Desinfektionsmittel, Mundschutz einlagern beziehungsweise verteilen können. Stattdessen bekommen wir Rasensamen, Bohrmaschinen, Handyhüllen oder Sexspielzeug. Was bei uns in Sachen Coronaschutz getan wird, ist echt schräg. Da werden einerseits die Spinde aus dem Umkleidebereich weiträumig bis in die Kantine verteilt, um Schutzabstände einzuhalten – andererseits kommen rund 100 Leute für die Normalschicht zur gleichen Zeit an und stehen dann zur Übergabe bei Schichtwechsel dicht zusammen mit denen, die sie am Arbeitsplatz ablösen.

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Foto: privat

Zur Arbeit kommen viele mit dem überfüllten Shuttle-Bus von der Straßenbahn zum Lager. Wer will bei diesem Durch- einander noch wissen, ob sich jemand mit dem Coronavirus infiziert hat? Ist das nicht Wahnsinn? Amazon betreibt Pandemieschutz auf amerikanische Art. Ich gehe täglich ein und aus und komme ohne angemessenen Schutz mit vielen Menschen in Kontakt – verrückt!“

Protokoll: Gundula Lasch