Ausgabe 03/2020
ver.di lohnt sich
Zusatzvergütung für Filmkreative
Netflix – Der Bundesverband Schauspiel (BFFS) und ver.di haben sich mit Netflix auf eine erfolgsabhängige Zusatzvergütung für Urheber*innen und ausübende Künstler*innen geeinigt. Damit werden die Filmkreativen erstmals am Erfolg von deutschen Netflix-Serien-Produktionen beteiligt. Die zusätzlichen Vergütungen gehen an Kreative, die an deutschen Netflix-Original-Serien beteiligt sind, und zwar solche aus den Gewerken Regie, Kamera, Szenen-, Kostüm- und Maskenbild sowie Tongestaltung, Filmmontage und Schauspiel. Es ist das erste Abkommen dieser Art mit einem Streamingdienst in Deutschland und ein Meilenstein für die Film- und Fernsehbranche. Die neue Vereinbarung sieht unter anderem eine staffelbezogene Zusatzvergütung sowie eine Beteiligung an Zweitverwertungserlösen von Netflix vor, die als Gesamtbetrag gezahlt und dann an alle Anspruchsberechtigten verteilt werden.
Schnell und gut
Deutsche Telekom – ver.di und die Deutsche Telekom haben sich wegen der Corona-Krise in Rekordzeit auf einen Tarifabschluss verständigt. Die Verhandlungen wurden im Sondierungsmodus unter Nutzung digitaler Konferenztechnik innerhalb nur einer Woche geführt. Die Einigung gilt für bundesweit rund 60.000 Tarifangestellte, Auszubildende und Dual Studierende der Telekom Deutschland, der Konzernzentrale und der DT IT. Die Gehälter der Tarifangestellten sollen in zwei Stufen jeweils zum 1. Juli 2020 und zum 1. Juli 2021 angehoben werden, je nach Eingruppierung steigen sie in einer Bandbreite zwischen 4,6 und 5 Prozent. Die unteren Gehaltsstufen werden stärker angehoben. Für Auszubildende und Dual Studierende erhöht sich die Vergütung um jeweils 40 Euro. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 24 Monate bis zum 31. März 2022. Der Kündigungsschutz wurde bis zum 31. Dezember 2023 verlängert. Und es gibt Regelungen zur etwaigen Umsetzung von Kurzarbeit.
Ergebnis für die Tarifgruppe GWE
Gas, Wasser, Energie – ver.di hat am 19. März in der dritten Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern für die Tarifgruppe GWE eine Einigung erzielt, die in zwei Stufen insgesamt 5,5 Prozent mehr Gehalt bringt. Von dem Abschluss profitieren rund 7.500 Beschäftigte in der privaten Energiewirtschaft im Saarland, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen-Bremen. ie Gespräche mit den Arbeitgebern waren wegen der Coronona-Pandemie mit verkleinerten Verhandlungskommissionen geführt worden. Zur Kommission der Arbeitgeber gehören der Arbeitgeberverband AGWE bestehend aus den Personalleitungen der Gelsenwasser AG und Gruppe Open-Grid-Europe. Bei einer Laufzeit von insgesamt 25 Monaten werden die Vergütungen rückwirkend zum 1. Januar 2020 um 3 Prozent und zum 1. April 2021 um weitere 2,5 Prozent angehoben. Neben höheren Ausbildungsvergütungen werden künftig alle Auszubildenden und Dual Studieren-den der Mitgliedsunternehmen der Tarifgruppe GWE ein Weihnachtsgeld in Höhe der jeweiligen monatlichen Ausbildungsvergütung erhalten.