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Seit sechs Jahren arbeite ich für die städtischen Pflegeeinrichtungen in Nürnberg als interner Berater für Hygiene. Mein Aufgabengebiet umfasst die Beratung, Schulung sowie das Controlling in Hygiene und die Organisation der Trinkwasserkontrolle in den Einrichtungen. Meine Arbeit betrifft rund 560 Beschäftigte in vier Pflegeheimen, einer ambulanten Einrichtung, einer Reha, einer Tagespflege und einer Kurzzeitpflege. Ich habe eine Ausbildung zur examinierten Pflegefachkraft abgeschlossen und später eine Weiterbildung zum Bereichsleiter und Pflegedienstleiter. Nach der Arbeit in Leitungspositionen folgte meine Weiterbildung zum Hygieniker und Hygienebeauftragten.

In Pflegeeinrichtungen ist die Einhaltung der Hygiene oberstes Gebot. Die reicht von der einfachen Händedesinfektion bis hin zum Wissen über Krankenhauskeime und Infektionsketten. Ich führe unter anderem hierzu Schulungen durch, aber auch über notwendige Maßnahmen zum Infektionsschutz und zu aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen. Die Vorschriften ändern sich ständig, vor allem jetzt während der Corona-Pandemie, da die Regelungen dem aktuellen Wissen angepasst werden.

Während der Pandemie habe ich Konzepte und Informationsblätter entwickelt. Dabei ging es um das Aufräumen mit falschen Informationen, die Schaffung von Sicherheit für die Kolleginnen und Kollegen, aber auch um Kontaktregelungen in den Pflegeeinrichtungen. Das reicht von Besuchsregeln bis hin zu Infektionskontrollen. Zusätzlich liegt die Organisation und Bevorratung unseres Pandemielagers mit medizinischen Produkten wie Masken und Schutzausrüstungen, die regelmäßig erneuert werden müssen, in meinen Händen. Auch darum kümmere ich mich.

Die Ausbreitung des Erregers verhindern

Heute früh zum Beispiel wurde ein Verdachtsfall mitgeteilt. Dann sind Checklisten abzuarbeiten. Es wird überprüft, wer mit wem Kontakt hatte, welcher Mitarbeiter oder welcher Bewohner sofort in Quarantäne muss und wer eventuell das Virus hat. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bereiches müssen informiert werden, die Küche, die Reinigung genauso wie die Pflegekräfte. Eine Ausbreitung des Erregers muss dabei immer unbedingt verhindert werden.

Neben meiner Hauptarbeit studiere ich nebenberuflich angewandte Wissenschaften im Gesundheitsbereich mit Schwerpunkt Technikethik. Diese bezieht sich auf moralische Fragen des Technik- und des Technologieeinsatzes. Es kann um die Technik von Hilfsgeräten und Robotik ebenso gehen wie um digitale Kommunikationsformen. Außerdem bin ich stellvertretender Personalratsvorsitzender, und da unter anderem für Fragen zum Arbeitsrecht zuständig. Das ist mir wichtig, da ich bereits seit 17 Jahren in der Gewerkschaft bin.