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Gemeinsam mit ver.di, der IG Metall und dem DGB haben die Beschäftigten vor ihrer Klinik in Winnenden protestiertFoto: ver.di Stuttgart

Im Rahmen des Zukunftsdialogs Gesundheit des DGB Rems-Murr haben am 15. Juli mehr als 100 Kolleginnen und Kollegen vor dem Klinikum im Rems-Murr-Kreis für eine gute Pflege demonstriert. Damit haben die Gewerkschaften des DGB gemeinsam ein Zeichen für bessere Arbeitsbedingungen im Krankenhaus gesetzt. Obwohl das Personal in der Pflege während der Corona-Krise kurz im Mittelpunkt der öffentlichen Debatte stand, haben sich die Arbeitsbedingungen seither nicht verbessert.

Für Christa Walz, Vorsitzende des DGB Rems-Murr, ist die Abschaffung der Fallpauschale eine der zentralen Forderungen: "Während der Corona-Hochphase gab es eine große Welle der Solidarität für die Beschäftigten in unseren Krankenhäusern. Zu Recht! Denn sie sind es, die unser Gesundheitssystem am Laufen halten und im Ernstfall unser Leben retten. Egal, ob Pfleger*innen, Ärzt*innen, Reinigungskräfte, Küchenpersonal oder technische Angestellte – sie alle machen einen Knochenjob. Die Arbeitsbelastung ist hoch, Stress und Überstunden sind Alltag. Das sogenannte Fallpauschalen-System sorgt dafür, dass für immer mehr Patientinnen und Patienten immer weniger Zeit eingeplant wird. Wir fordern eine bedarfsgerechte Finanzierung für eine hochwertige Patientenversorgung und gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten."

Auf die Patienten hat das Auswirkungen

Sabine Diener, ver.di-Vertrauensfrau im Klinikum, betonte bei der Veranstaltung, wie sehr Stress und Überstunden den Alltag der Beschäftigten bestimmten. Dass der von der Politik angekündigte Bonus in Höhe von 1.500 Euro nicht an die rund 2.000 Beschäftigten der Rems-Murr-Kliniken ausgezahlt wurde, sei dabei zwar besonders ärgerlich, aber eben bei weitem nicht das einzige Problem. Die insgesamt schlechte Situation für die Beschäftigten habe Auswirkungen nicht nur für das Personal, sondern auch für die Patienten. Diese würden immer schneller entlassen, was einer bestmöglichen Betreuung und Genesung widerspreche.

Dass ver.di bei der Protestveranstaltung auch von der IG Metall und Vertrauensleuten von Daimler aus Untertürkheim unterstützt wurde, ist daher nur folgerichtig. Die Situation in den Krankenhäusern betrifft alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und wird gerade deshalb auch vom DGB als wichtiges Thema für alle Gewerkschaften hervorgehoben. Im Rahmen des Zukunftsdialogs des DGB wird die Pflege für den Kreisverband und die Ortsverbände in Rems-Murr auch in den nächsten Monaten und – wenn nötig – den kommenden Jahren im Mittelpunkt stehen. Die Aktionen haben erst begonnen.