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Patricia Fehrmann, unterwegs mit Kollegen aus verschiedenen städtischen Betrieben für die Erhöhung der "Ballungsraumzulage" in MünchenFoto: ver.di München

Die Redaktion der Münchenseite von ver.di publik hat Kolleg*innen, die in verschiedenen Betrieben und Branchen unserer Gewerkschaft im Jugendbereich aktiv sind, um Erfahrungsberichte für die Mitgliederzeitung gebeten. Gefragt wurde vor allem nach der Motivation für das gewerkschaftliche Engagement. Hier die Antwort von Patricia Fehrmann, Vorsitzende der Gesamtjugend- und Auszubildendenvertretung bei der Landeshauptstadt München:

"Wie zeichnet sich Engagement aus? Meines Erachtens beginnt Engagement bereits in jungen Jahren durch die Wahl der Klassensprecher*innen in der Grundschule und den weiterführenden Schulen. Das Amt des*der Klassensprecher*in ist das erste politische Amt, das man in Deutschland bekleiden kann. Und die Aufgaben sind wirklich ähnlich zu politischen Ämtern: im Austausch sein, zuhören, nachfragen, verstehen, Lösungswege finden und letztendlich zur Umsetzung bringen.

Weltverbesserin

Diese Aufgaben und vieles mehr zeichnen Engagement aus. Ohne den Willen zur Veränderung und das Herzblut für die Solidarität kann kein Engagement entstehen und damit auch kein Fortschritt.

Ich persönlich bin von diversen Klassensprecherämtern in der Schulzeit zur Gesamtjugend- und Auszubildendenvertretung während des dualen Studiums Public Management bei der Landeshauptstadt München gekommen – und gleichzeitig zur Gewerkschaft ver.di. Denn ich bin kein Mensch, der Probleme hinnimmt und sie aussitzt und habe dies auch in Zukunft nicht vor. In der Grundschule wussten alle, was sie später mal werden wollen – ich ließ das Feld im "Freundebuch" meistens leer. Heute weiß ich, was ich sein will: eine Weltverbesserin.

Jetzt mag der eine oder die andere schmunzeln, aber mein Ziel ist es, mit Engagement, Herzblut und Leidenschaft meinen Teil für Verbesserung, Fortschritt und Fairness beizusteuern. Und ich freue mich immer über gleichgesinnte Menschen, die einen unterstützen und mitnehmen. Gleichzeitig ist es wunderschön anzusehen, wie Menschen, die sich anfangs nicht sicher waren, heute in Personalvertretungsgremien oder bei ver.di aufblühen.

Meine Message ist: Wer anpacken will, kann auch etwas bewegen. So kam ich zum Beispiel zu der Ehre, bei meiner ersten Tarifkommission für die praxisorientierten dual Studierenden dabei sein zu dürfen.

Deswegen mein Appell an alle, die gesellschaftliche oder berufliche Missstände nicht einfach hinnehmen möchten: Engagiert euch auf allen Kanälen! Denn nur gemeinsam schaffen wir es, die Welt zu verbessern. Lasst uns nicht ausruhen auf vermeintlich sicheren Rahmenbedingungen, Benefits oder ganz allgemein demokratischen Strukturen."